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12.01.2008

Mensa: Die Stadt macht Tempo

Mensa: Die Stadt macht Tempo
Von Carsten Blaue

Architekt Norbert Morast hat seine Planung für den Neubau der Mensa im Schulzentrum abgeschlossen. Herzstück seines Entwurfs, der nach Angaben von Bürgermeister Hansjörg Höfer auf der Grundlage von Skizzen aus dem Bauamt des Rathauses entstand, ist der rund 163 Quadratmeter große Speiseraum. Der Gemeinderat soll in seiner öffentlichen Sitzung am kommenden Mittwoch (19 Uhr, Rathaus) darüber entscheiden, ob die Mensa aufgrund dieser Planung gebaut werden soll.

Höfer will keine Zeit verlieren. Der Bau der Mensa solle noch in der ersten Jahreshälfte beginnen. Der Bürgermeister will die Zuschüsse für das nach bisherigen Kalkulationen rund 525000 Euro teure Objekt nicht gefährden. Daher müssten auch die Baugenehmigung und die Ausschreibung "unverzüglich in die Wege" geleitet werden, heißt es in der Verwaltungsvorlage für die Stadträte. Grundlage dafür ist die Zustimmung zu Morasts Plänen. Höfer rechnet mit einer rund einjährigen Bauzeit. Im Schuljahr 2009/10 sollen die Schüler in der Mensa essen können. Betreiberin wird Sema Aslan sein, die im Moment die provisorische Mensa im Untergeschoss des Kurpfalz-Gymnasiums betreibt.

Mit den vorliegenden Plänen von Norbert Morast hat sich der Streit zwischen dem Planer des Schulzentrums, Prof. Lothar Götz, und der Stadt aber noch nicht erledigt. Nachdem Morast vom Gemeinderat mit dem Entwurf beauftragt worden war, hatte sich Götz auf seinen Architektenvertrag für das Schulzentrum berufen. Der Heidelberger Architekt sah sein Urheberrecht verletzt und verlangte von der Stadt, dass sie den geltenden Vertrag einhalten solle (wir berichteten mehrfach). Im Dezember trafen sich Götz und Höfer im Beisein ihrer Anwälte. In diesem Gespräch habe er Götz einen Vorschlag unterbreitet, sagte der Bürgermeister gestern gegenüber der RNZ.

Inzwischen hat Götz reagiert: "Ich habe seinen Vorschlag gesehen", so Höfer. Nach den Aussagen des Rathauschefs weicht Götz’ Angebot von seinen Vorstellungen ab. Höfer sagte in diesem Zusammenhang: "Wir sind die Eigentümer des Schulzentrums und erkennen das Urheberrecht so nicht mehr an. Der alte Vertrag spielt keine Rolle". Die Stadt habe ein Interesse an einer außergerichtlichen Einigung, denn ein Prozess bedeute Arbeit und Kosten. Aber, so Höfer: "Wir hätten vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung keine Bedenken." Er habe keinen Zweifel, dass die Stadt den Prozess gewinnen würde, so der Bürgermeister.

Der Rechtsanwalt der Stadt prüfe Götz’ Vorschlag derzeit. Und je nach Einschätzung des Juristen, so Höfer, werde er den Gemeinderat am Mittwoch in nicht-öffentlicher Sitzung um die Annahme des Kompromisses bitten oder darüber informieren, dass es zum Prozess kommen wird.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung