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22.01.2008

Mathaisemarkt-„Nachfeier" für die Feuerwehr

Von Stephanie Kuntermann

Im vergangenen Jahr hatte die Freiwillige Feuerwehr nicht nur viel zu tun, sondern bilanzierte mit 227 Einsätzen, über die Schriftführer Andreas Ullrich berichtete, einen neuen Rekord. "Glücklicherweise blieben wir alle von einem Großbrand verschont", bemerkte Kommandant Oliver Scherer in seinem Bericht auf der Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus. Er begrüßte Bürgermeister Hansjörg Höfer, dessen Ersten Stellvertreter Siegfried Schlüter, die Ehrenbürger Peter Riehl und Peter Hartmann sowie zahlreiche Stadträte.

Das vergangene Jahr hatte einige kuriose Einsätze wie die Bergung eines Tresors beim Rückhaltebecken oder die Rettung einer Entenfamilie gebracht, vor allem konnte die Wehr aber viele Leben retten. Insgesamt 40 Verletzte wurden geborgen. Für zwei weitere Personen kam jede Hilfe zu spät.

Hatte im Jahr 2006 die Vogelgrippe für eine Vielzahl von Einsätzen gesorgt, gingen im letzten Jahr 18 Einsätze auf das Konto des Orkans "Kyrill", 22 wurden durch das Schneechaos im März verursacht und zehn durch die Unwetter im Juni. Zwei Überlandhilfen in Ilvesheim und Viernheim wurden wegen der Unwetter angefordert.

Übungen, Einsätze, Sicherheits- und Ordnungsdienste summierten sich auf die eindrucksvolle Zahl von 4439 Stunden, ohne dass die Brandwachen in der Mehrzweckhalle mitgerechnet wurden. Scherer freute sich, dass der Gemeinderat die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs beschlossen hatte. Statt des mittlerweile 30 Jahre alten Tanklöschfahrzeugs soll im Oktober oder November das Löschgruppenfahrzeug "LF20/20" in der Fahrzeughalle stehen. "Es ist für den Grundbrandschutz gedacht", erklärte Scherer und verwies auf mögliche Einsparungen. Wenn man es nachrüste, könne es sogar "tunneltauglich" gemacht werden. Das nächste Großereignis für die Feuerwehr wird der Mathaisemarkt sein. Scherer erläuterte die potenziellen Gefahren beispielsweise durch hohe Besucherzahlen und zugeparkte Straßen. Er dankte Verwaltung und Bürgermeister: "Sie haben immer ein offenes Ohr für uns."

Höfer lobte das Engagement der Floriansjünger und betonte: "Ohne Sie wären Einsätze wie beim Mathaisemarkt nicht in der Größenordnung denkbar." Er lud die Kameraden zu einer "Nachfeier" am 29. März in den Zehntkeller ein. An den Unwetter-Einsätzen werde der Klimawandel deutlich, an den zahlreichen Hilfeleistungen wie Türöffnungen könne man den demographischen Wandel erkennen: "Auch die Gesellschaft in Schriesheim altert." Die Löschgruppe Ursenbach unterstützte die Kameraden beim Mathaisemarkt und bei verschiedenen Übungen, wie Gruppenführerin Franziska Reinhardt ausführte. Florian Kimmel berichtete von der Arbeit der Jugendfeuerwehr, die neben der Christbaumaktion auch zahlreiche Übungen zu verzeichnen hatte (wir berichteten). Auf dem Kameradschaftsabend, bei Hochzeiten und Geburtstagen wie auch beim Sommernachtsfest wirkte der Spielmannszug mit. Seine Mitglieder richteten beim Straßenfest den Flammkuchenstand aus. Auch über Neuzugänge konnte sich die von Walter Näher geleitete Abteilung freuen. Die Kassenprüfer Peter Merkel und Werner Morast bescheinigten Kassenwart Andreas Knapp eine korrekte Buchführung. Für den scheidenden stellvertretenden Jugendwart, Torsten Ullrich, wurde Mark Ries gewählt, das Amt des ersten Zugführers erhielt Martin Zipperle. Vier Mitglieder der Jugendfeuerwehr, Marc Erhard, Stefan Fießer, Marco Kutsch und Andreas Sommer, wurden in den Kreis der aktiven Kameraden aufgenommen.

Für 25 Jahre aktiven Dienst wurde Jörg Trippmacher von Unterkreisführer Roland Bordne mit dem Ehrenzeichen in Silber und von Höfer mit einer Uhr ausgezeichnet. Zum Oberfeuerwehrmann wurden Olaf Lang, Mark Ries und Michael Zipperle befördert, zum Hauptfeuerwehrmann Adnen Cherif, Christian Kremer, Jan Portz, Rigo Röger, Sebastian Siebig, Stefan Tesch, Andreas und Torsten Ullrich.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung