Schriesheim im Bild 2023

29.01.2008

Erster Spatenstich für Tunnelzufahrt noch dieses Jahr

Von Carsten Blaue

Schon im November oder Dezember dieses Jahres soll der Bau des Zubringers zum Branichtunnel beginnen. Der Erste Spatenstich für den Tunnel selbst ist dann irgendwann zwischen Januar und März 2010. Diesen Zeitplan stellte gestern der hiesige CDU-Landtagsabgeordnete, Staatssekretär Georg Wacker, auf und unterstrich nochmal, dass die Finanzierung des Tunnels "unzweifelhaft gesichert" sei. Und das seit dem 22. Januar – dem Tag, an dem Ministerpräsident Günther Oettinger in Stuttgart die Gelder dafür zusagte.

Wacker traf sich nun im Rathaus mit Vertretern aller Gemeinderatsfraktionen, der BI Talstraße sowie mit Ehrenbürger Peter Riehl, Polizeiposten-Leiter Klaus Krischke und Feuerwehrkommandant Oliver Scherer – schließlich kommt durch den Tunnel auch auf die Sicherheitskräfte mehr Arbeit zu. Von der Verwaltung waren Stadtbaumeister Volker Rehberger und Friedhelm Urban sowie Erster Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Schlüter dabei. Dieser sagte, man wolle mit diesem Treffen auch nochmal die kommunalpolitische Einigkeit der letzten Jahre in dieser Sache demonstrieren.

Auch Wacker hielt sich nicht lange mit der Vergangenheitsbewältigung auf und skizzierte, wie es jetzt weitergeht mit dem 60 Millionen Euro-Projekt, das quasi zweigeteilt ist. Der erste Teil ist die Straße zwischen Tunnel und heutigem Autobahnzubringer, die nördlich des Baugebiets "Nord" entlangführen soll. Den Grunderwerb für diese Trasse habe das Regierungspräsidium in der Hand, jedoch in Kooperation mit der Stadt, so Wacker. Die Straße wird wohl ein paar Meter tiefer ins Erdreich gelegt, jedoch nicht überdacht. Wacker sprach von zwei Metern, Rehberger von fünf oder sechs, denn die neue Straße muss ja auch unter der B3 durch, und zwar nördlich der heutigen Verbindung zwischen Autobahnzubringer und Baugebiet "Nord". Neben dem Grundstückserwerb wird der Lärmschutz entlang der Tunnelzufahrt ein Thema. Dieser ist Sache der Stadt.

Der Bau des Tunnels an sich, sagte Wacker, werde etwa zwei Jahre dauern. Experten hätten bestätigt, dass die geologischen Voraussetzungen geradezu ideal seien. Auch mit Erschütterungen sei für die Branich-Bewohner nicht zu rechnen. Im Frühjahr 2009 könne die Ausschreibung für den Tunnel beginnen. Das Gestein und der Schutt der Bohrung werde komplett über die westliche Zufahrt abtransportiert und nicht über die Talstraße, so Wacker. Diese wird zu einer Gemeindestraße, wenn der Tunnel fertig ist. Der Abgeordnete stellte aber klar, dass es in der Talstraße keine Spielräume für Verkehrsberuhigungen gebe. Sie müsse weiter voll befahrbar sein – schon alleine als Ausweichstrecke, wenn mal Wartungen in der Tunnelröhre anstehen.

Kurz kamen die alten Diskussionen wieder hoch, als die Stadträtin der Grünen Liste, Gisela Reinhard, fragte, ob es denn eventuell möglich wäre, jetzt nochmal über die Lage und Tiefe der Tunnelzufahrt zu reden. Außerdem müsse man an den Lärmschutz während der Bauarbeiten denken. Wacker warnte vor zu ernsten Absichten, jetzt noch etwas an der Planung ändern zu wollen. Diese sehe jedes Detail vor und sei auch als solches planfestgestellt, also baulich vom Regierungspräsidium genehmigt. Jede Änderung würde ein neues Planfeststellungsverfahren nach sich ziehen, das ganze Vorhaben wäre gefährdet, und das Land würde mit den Geldern auch sicher nicht auf Schriesheim warten. Alt-Bürgermeister Riehl erinnerte Reinhard daran, dass man die ganzen Diskussionen – auch über eine Einhausung der Tunnelzufahrt – damals doch schon im Gemeinderat geführt und durch Beschlüsse beendet habe.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung