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13.02.2008

Tunnelbau: CDU warnt vor Diskussionen

Von Karin Katzenberger-Ruf

Schriesheim. Für CDU-Fraktionschef Paul Stang war die gesicherte Finanzierung des Branichtunnels die wichtigste Nachricht der letzten Monate. Das sagte er am Montag in der Weinstube "Frank", wo die CDU über kommunal- und landespolitische Themen informierte.

Die Diskussionen in Sachen Tunnel-Bau müssten jetzt ein Ende haben. Jede Änderung an der Planung würde ein neues Planfeststellungsverfahren nach sich ziehen, "und das Projekt wäre gestorben", warnte Stang. Bezüglich der städtebaulichen Aufwertung des OEG-Areals sprach sich der Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat dafür aus, das "Adler"-Gelände in die Überlegungen einzubeziehen. Schließlich sei das im Interesse möglicher Investoren. Seinen Informationen nach, so Stang, sei der "Adler" bis jetzt noch nicht verkauft. Generell sah er beim Thema OEG-Bahnhof noch Gesprächsbedarf mit den Anwohnern.

Stichwort "Altstadtsanierung": Die Aufhebung des Sanierungsgebiets zum Ende des Jahres 2007 berge noch immer Gefahren, hatte Stang vor allem die künftigen Entwicklungen des "Kaiser"-Anwesens sowie der "Rose" im Blick. Bekanntlich ist geplant, aus dem "Deutschen Kaiser" ein Hotel zu machen. "Wir haben kein Interesse an Bauruinen im Ortskern", sprach sich Stang dafür aus, Investitionen nicht zu behindern.

Auf dem Gebiet der Kinderbetreuung habe sich viel getan, so Stang. Das tue der Stadt gut und locke junge Familien nach Schriesheim. Nur beim Waldkindergarten, der "mitten in den Weinbergen" liege, sei der Ärger vorprogrammiert. Der Standort sei nicht glücklich gewählt – auch wegen der Zufahrt über Wege, die eigentlich dem landwirtschaftlichen Verkehr vorbehalten seien.

Das "Großprojekt Tunnel" stellte Kultusstaatssekretär und Landtagsabgeordneter aus Schriesheim, Georg Wacker, an den Anfang seiner Ausführungen. Nicht ohne die Ermahnung: "Es wäre verheerend, wenn die Komponenten der Planung nochmal in Frage gestellt würden." Noch deute aber nichts auf mögliche Widerstände hin. Andererseits sei die neue Verkehrsführung zwischen Rheinebene und Odenwald eine Herausforderung für die Stadtentwicklung. Es gelte also, Ideen für den Einzelhandel zu entwickeln, der nach dem Tunnelbau nicht mehr unmittelbar vom Durchgangsverkehr profitiere.

Die Entwicklung in der Kinderbetreuung kann er nur begrüßen. Sie mache Schriesheim für junge Familien attraktiver, auch wenn sie zunächst mit hohen Kosten verbunden sei: "Ich gebe zu: Vor zehn Jahren hat die CDU über dieses Thema noch anders diskutiert", so Wacker.

Über die Ganztagesschule sagte er, sie sei "kein pädagogisches Allheilmittel", werde sich aber wohl durchsetzen. Ein Grund, warum er den Mensa-Neubau am Schulzentrum begrüßt.

Schließlich nahm Wacker zu den jüngsten Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan Stellung. Gerade die junge türkische Generation müsse der deutschen Sprache mächtig sein, um sich eine berufliche Karriere aufzubauen, sagte Wacker.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung