Schriesheim im Bild 2023

01.03.2008

Und wer prüft das Wetter?

Von Carsten Blaue

Schriesheim. "Wer von Ihnen ist für das Wetter zuständig?": Bürgermeister Hansjörg Höfer begrüßte Barbara Burgmer vom Baurechtsamt sowie Wolfgang Scholten und Helmut Walter vom Veterinäramt des Rhein-Neckar-Kreises gestern Morgen im kalten Regen vor dem Rathaus mit einem Scherz. Keine angenehmen Rahmenbedingungen, um die neun großen Fahrgeschäfte, 21 Spielbuden und 22 "Fressstände" auf dem Mathaisemarkt-Rummel unter die Lupe zu nehmen.

Viele Beanstandungen gab es nicht. "Alles im grünen Bereich", so Peter Hartmann vom Ordnungsamt. Eben nur nicht das Wetter. Für den ersten Mathaisemarktsamstag ist sogar Orkan angesagt. "Es braucht sich aber keiner Sorgen machen, dass das Riesenrad umfällt", lächelte Burgmer. Das ist rund 50 Meter hoch. Da pfeift es in den Gondeln sicher ganz ordentlich. "Wir werden das Wetter im Auge haben, und falls es nötig ist, wird der Betrieb eben für die Zeit des Sturms eingestellt, um die Sicherheit der Fahrgäste nicht zu gefährden", ergänzte Oliver Scherer. Der Feuerwehrkommandant nahm den Brandschutz der Rummelgeschäfte unter die Lupe.

Die Stadt hat offene Gasheizungen und -strahler auf dem Festplatz verboten. "Auf manchen Weihnachtsmärkten sind ganze Buden abgebrannt", so Scherer. Daher die vorbeugenden Sicherheitsvorkehrungen. Der Kommandant hatte zudem ein Auge auf die Anzahl der angeschlossenen Gasflaschen (zwei dürfen es sein, mehr mussten beantragt werden bei der Stadt), sowie das Alter und den Zustand von Gasleitungen. An acht Ständen wird er nach seinen Beanstandungen nochmal vorbeischauen müssen.

Außerdem kam Scherer zu Ohren, dass eine kleine Bude in unmittelbarer Nachbarschaft zum Feuerwehrhaus sein Abwasser in den Kanzelbach leitet. Das Thema dürfte jetzt auch erledigt sein. Während Walter und Scholten die Hygiene, die Temperaturen der Lebensmittel und den Zustand der Geräte prüften, nahm Burgmer die Fahrgeschäfte in Augenschein. Sie schaute die Genehmigungen und Unterlagen der Verkehrssicherheitsprüfung auf deren Aktualität durch. Für die ganz großen Geräte war vom TÜV noch Wolfgang Missy dabei, auch ein alter Bekannter auf dem Mathaisemarkt.

Da Schriesheims Volksfest das erste im Jahr ist, haben hier die Kontrollen von Technik und Hygiene fast schon etwas von einer Jahresabnahme. Die Schausteller wissen danach gegebenenfalls, was sie noch schnellstens erledigen sollten, um ohne weitere Beanstandungen durch die Saison zu kommen.

So wird etwa der Pizza-Stand die Schamottplatten in ein paar Öfen ersetzen müssen. Die waren mehrfach gerissen. Also bleiben diese Backöfen so lange aus, bis die Platten, auf denen die Pizzableche stehen, ausgetauscht sind. Ansonsten sei der Stand ein Vorbild: "Da kann man vom Boden essen", so Willy Philipp, der grundsätzlich betonte: "Hygiene und Sauberkeit sind enorm bei uns auf dem Mathaisemarkt." Die Schausteller würden ja auch aufpassen, sagte der Chef des Ordnungsamts.

Schließlich wären sie gerne auch beim nächsten Mal wieder dabei in Schriesheim. Zudem haben die Kontrolleure ein gutes Gedächtnis. Sie werden die Geschäfte während des Mathaisemarkts auch unangekündigt nochmal besuchen.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung