Schriesheim im Bild 2023

05.03.2008

„Es war eine Idee, und sie war nicht der Hit"

Von Carsten Blaue

So eine Pressekonferenz dürfte Dieter Althaus noch nicht erlebt haben: Als er am Montag am Bier-Stand im Gewerbezelt die Fragen der Journalisten beantwortete, stand er am Rande des munteren Partyvölkchens.

Das ist in seiner Wein- und Bierlaune zwar zugänglich und freundlich (bis auf ein paar peinliche Zwischenrufer), aber eben auch laut. Die wenigsten im großen Tross des Bundes der Selbstständigen (BDS) im Schlepptau des Ministerpräsidenten aus Thüringen, der Festredner der Mittelstandskundgebung war, dürften gehört haben, was Althaus der Presse zu sagen hatte. Ganz am Rande hatte er mit den Journalisten zu stehen, sprach mit ihnen über den immer besser aufgestellten Mittelstand in Thüringen und klare Absagen an die Linke. Zu trinken bekam Althaus erst etwas, als das Pressegespräch schon fast fertig war, und dann auch nur Bier – ungefragt. Keine idealen Bedingungen.

Der Landesverband der Selbstständigen hatte das Protokoll im Vorfeld der Mittelstandskundgebung geändert. Man wollte das traditionelle Pressegespräch mit dem Festredner in das Gewerbezelt verlegen, damit sicher gestellt ist, dass der Ehrengast auch sieht, was der Handel vor Ort auf die Beine stellt beim Mathaisemarkt. Das war in den Vorjahren oft nicht so, als es nach dem Empfang im Gästehaus Hauser aus Zeitnot schnurstracks ins Festzelt ging.

Schriesheims BDS-Chef Kolb wollte aber, dass die Leistungsschau nicht länger links liegen bleibt. Doch so, wie es dieses Jahr gelaufen ist, kann es nicht bleiben. Das weiß auch Kolb: "Es war eine Idee, und sie war nicht der Hit. Das Drumherum war nicht unbedingt passend", sagte er. Im kommenden Jahr müsse der Empfang des Festredners wieder "in ruhigeren Bahnen verlaufen". Aber erneuten Protokoll-Änderungen wollte er nicht vorgreifen: "Das ist ja Sache des Landesverbandes." Geht es jedoch nach Kolb, dann war das Pressegespräch mit dem Ehrengast an den Gastro-Ständen im Gewerbezelt eine einmalige Sache: "Das muss wieder vor dem Rundgang über die Leistungsschau stattfinden". Wo das sein könnte, ließ Kolb völlig offen. Auch an dieser Stelle wollte er nicht ohne Absprache mit dem Landesverband vorpreschen. Hier wird man das Ganze auch erstmal analysieren müssen. Für Kolb stand nur eines fest: "Auf den Rundgang über die Leistungsschau werden wir als BDS-Ortsverband künftig bestehen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung