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08.03.2008

Seife, Suppe und Spezialitäten an den Ständen

(sk) "Am Wochenende war fast zu wenig Personal am Stand, um mit dem Andrang fertig zu werden", freute sich Rainer Näher, Geschäftsführer der Sozialstation. Der Stand gehört zu den Neulingen bei der Leistungsschau des Bundes der Selbstständigen (BDS), die wie bei jedem Mathaisemarkt ihre Pforten im Gewerbezelt öffnet. Für viele Aussteller war die Resonanz am Wochenende ernüchternd – bedingt zum einen durch das Wetter, zum anderen auch durch die mangelnde Kauflust vieler Kunden. Näher gehörte zu denen, die in dieser Woche eine optimistische Zwischenbilanz zogen. Am Stand kann man sich über den Essens-Bringdienst informieren, einen Fragebogen ausfüllen und das Angebot auch gleich verkosten. Es gab Gemüsesuppe und Erbseneintopf, beides appetitlich angerichtet. "Wir haben beim Altenfrühschoppen 700 Gutscheine für das Essen verteilt", so Näher, der vermutete, dass der Ansturm auch in der zweiten Wochenhälfte nicht abreißt. "Am Sonntag war es voll, und es gab einige gute Gespräche", freute sich Gerhild Krusch. Ihr Fitness-Studio "Kinefit" war ebenfalls zum ersten Mal bei der Leistungsschau vertreten.

"Was der Mathaisemarkt gebracht hat, merken wir erst Mitte Mai. Wir können an und für sich zufrieden sein", bilanzierte auch Martin Bock vorsichtig optimistisch. Er nimmt mit seinem Elektrohandel seit Jahren an der Leistungsschau teil und kennt das Kauf-Verhalten seiner Kunden: "Viele informieren sich erst mal, für die ist die Ausstellung schon interessant."
Andere Aussteller waren bislang weniger begeistert über die Besucher-Resonanz. "Es sind viele wegen des Orkans Emma gar nicht erst vor die Tür gegangen", vermutete Ursula Bär vom Reinigungssystem-Hersteller Ha-Ra. Auch Treppen-Hersteller Rolf Edelmann war enttäuscht über das schleppend angelaufene Wochenende. "Der Sonntag war der schlimmste Tag, da hätten wir schon am Nachmittag schließen können", pflichtete ihm Stefan Pfeifer bei. "Es war nicht berauschend, aber wir hatten trotz des Sturms geöffnet", so Heizungsbauer Thomas Lukauer. Auch wenn es auf dem Außengelände mal ungemütlich war, fanden sich immer Interessenten ein, um sich über Pelletheizungen zu informieren. "Es war schon mal besser, aber ich habe Stammkunden, denen das Wetter nicht so wichtig ist", nahm es Damien Boileau gelassen. Der Imker aus der Partnerstadt Uzès verkauft seit 24 Jahren seine Honigspezialitäten, Seife und andere südfranzösische Produkte im Gewerbezelt.

Traditionell weniger Grund zum Klagen haben die Stände im Gastronomiebereich. Auch an Wochentagen war der "Welde"-Stand gut besucht. Hier trafen sich die Mitglieder des SV in geselliger Runde. "Beim SV-Treff werden jedes Jahr eine Prinzessin und ein Prinz gewählt", so Trainer Sven Paulsen. "Der Prinz darf den Tagesablauf bestimmen – ansonsten muss er eigentlich nur trinkfest sein."
Für viele Raucher war die Geselligkeit im Gewerbezelt sehr entspannend: Ungehindert von Rauchverboten dürfen sie hier bis zum Ende des Mathaisemarkts ihrem Laster frönen – dank der Entlüftungsanlange ist vom Qualm nur wenig zu spüren. Gelassen zogen auch Winzer Gerd Bartsch und Mauro Mulas von der "Vino & Arte-Espressobar" eine Zwischenbilanz: "Es war ein bisschen ruhiger, aber okay", waren sie sich einig.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung