Schriesheim im Bild 2023

11.03.2008

Damit niemand beim Abschied aus dem Leben alleine ist

Damit niemand beim Abschied aus dem Leben alleine ist

Von Karin Katzenberger-Ruf

Schriesheim/Weinheim. Gut möglich, dass die Ökumenische Hospizhilfe Weinheim irgendwann die "Bergstraße" in ihrem Namen trägt. Denn seit Ende letzten Jahres hat sie ihre Aktivitäten nach Schriesheim ausgeweitet und arbeitet mit der Kirchlichen Sozialstation zusammen. Zu einem Informationsabend über ehrenamtliche "Sterbegleitung" kamen immerhin rund 25 Interessierte in den Kleinen Sitzungssaal des Rathauses.

Nun steht fest, dass das "Orientierungsseminar" für Sterbebegleitung im Altenpflegeheim Stammberg stattfinden wird. Dies am Freitag, 4. April, von 17 bis 21 Uhr, und am Samstag, 5. April, von 9 bis 17 Uhr. "Wir nehmen uns Zeit, hören zu, fühlen mit, gehen mit", heißt es in Faltblatt der Hospizhilfe.

Dort steht Hanne Fath an vorderster Front, die in Sachen "Sterbebegleitung" durch die Pflege ihre Vaters ganz persönliche Erfahrungen gemacht hat. Bei allem Schmerz über dessen Tod hat sie für ihr eigenes Leben einiges dazugelernt, das sie nicht missen möchte. Weil auch in einem Altenpflegeheim der Tod nun mal ein Thema ist, meldete jetzt auch der "Stammberg" als Einrichtung der Evangelischen Stadtmission Heidelberg bezüglich Hospizhilfe Bedarf an. Der Abschied aus dem Leben soll so gut wie möglich verlaufen. Das wünscht sich auch der Geschäftsführer der Stadtmission, Christian Dietrich, für das Altenpflegeheim. Dem kann der Leiter des "Stammberg", Peter Prott, nur beipflichten. Seiner Schilderung nach gibt es in dem Heim natürlich geschultes Pflegepersonal, das Sterbende so gut wie möglich und bis zuletzt begleitet und mit Dr. Beate Großklaus außerdem eine engagierte Pfarrvikarin. Und doch könnte das Heim in Sachen "Sterbebegleitung" noch einige Ehrenamtliche gebrauchen.

Eines vorweg: Wer sich nach dem Orientierungsseminar für die Tätigkeit in der Hospizhilfe entscheidet, bekommt gegen Teilnahmegebühr eine intensive Ausbildung, die sich über mehrere Wochenenden erstreckt und wohl erst im Oktober beendet sein wird. Wichtig zu wissen: Pflegerische oder hauswirtschaftliche Arbeiten gehören nicht nur Sterbebegleitung, die sich wiederum sehr individuell gestalten kann.

Das ist auch von der Beziehung zum Patienten beziehungsweise zur Patientin abhängig. Wer in der Hospizhilfe tätig werden will, sollte selbst psychisch stabil sein. Das ist eigentlich die einzige Voraussetzung für den Dienst am Nächsten. Interessierte können sich bei Hanne Fath telefonisch melden (06201/18 58 00) oder per E-Mail an Hospizhilfe-Weinheim@web.de. Infos im Internet sind unter abrufbar. Die Postadresse lautet: Ökumenische Hospizhilfe Weinheim, Lindenstraße 15, 69469 Weinheim.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung