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11.04.2008

Fünf Quartiere für das OEG-Areal

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Von 14 bis 20 Uhr beriet am Mittwoch der Lenkungsausschuss im Gutachterverfahren zur Zukunft des OEG-Areals hinter verschlossenen Türen. Die fünf beteiligten Planungsbüros stellten ihre städtebaulichen Entwürfe für das Gebiet zwischen Passein, B3, Römerstraße und Schillerstraße vor. Ihre Pläne und Modelle waren im ganzen Großen Sitzungssaal ausgestellt. Nach Bewertungsrundgängen hatte sich das Gremium einstimmig entschieden: Der Gemeinderat wird ab jetzt mit der Planung des Heidelberger Unternehmens "Re2area" weiterarbeiten.

Dessen Entwurf gliedert das OEG-Areal in fünf Quartiere. Das erste Teilgebiet bilden im Norden das "Forschner-Areal" sowie das Hotel "Zur Pfalz". Beide Grundstücke sind in Privatbesitz. "Pfalz"-Wirt Jürgen Opfermann hatte jüngst eine Bauvoranfrage für eine Erweiterung seines Hotels eingereicht, der sich der Bauausschuss nicht grundsätzlich verschloss. Das "Forschner-Areal" wird von "Re2area" mit lockeren Gebäudegruppen samt begrünten Innenhöfen überplant, die sich in südlicher Richtung fortsetzen, jedoch unterbrochen durch einen Zugang zur Unterführung. Dieser Zugang stellt eine Verlängerung der Bahnhofstraße dar.

Die Gebäudegruppen selbst sind maximal dreigeschossig gestaltet und sollen in ihrer Nutzung flexibel sein. Für die Planer sind in den Erdgeschossen Läden vorstellbar, darüber Büros und Wohnungen. Bürgermeister Hansjörg Höfer begrüßte gestern bei seiner Präsentation des Entwurfs, dass "Re2area" dem Wohnen, dem Gewerbe samt Einzelhandel sowie den Dienstleistungen den gleichen Platz einräume. Der OEG-Bahnhof stellt das dritte Quartier dar, das im Süden und im Norden von begrünten Plätzen gesäumt und zur Schillerstraße hin von drei Gebäuden abgegrenzt wird. Hier könnte ein "Dienstleistungsschwerpunkt" entstehen, an dem beispielsweise ein Café, ein Kiosk samt Fahrkartenverkauf, Toiletten und Praxen vorstellbar sind. Auch 100 Fahrrad-Abstellplätze könnten hier sein.

Der nördliche freie Platz soll an der Theodor-Körner-Straße auch dem Weinhaus Bartsch als Außenbereich zugute- kommen und das Umfeld beleben. Der freie Platz südlich des Bahnhofs soll zum Parken verwendet werden – als "Park and Ride"-Parkplatz.

Eine weitere Gebäudegruppe, die die Gestaltung in den ersten beiden Quartieren aufnimmt schließt sich an. Die von "transparenten Lärmschutzwänden" unterbrochenen Bebauungen längs der B3 haben für "Re2area" im gesamten Plangebiet auch eine Funktion als Schallschutz.

Im Süden wird das OEG-Areal im heutigen Bereich des Lokschuppens und des Getränkemarkts von Einzelhandelsflächen abgeschlossen. "Re2area" plant hier auch den Raiffeisenmarkt ein, der an seinem jetzigen Standort weichen müsste. In Sachen Verkehrsführung fallen im Entwurf drei Ideen auf. "Re2area" verlängert die Schillerstraße über das "Forschner-Areal" hinweg in die Römerstraße. Zudem ersetzt das Büro die Ampel an der Kreuzung B3/Ladenburger Straße durch einen Kreisel. Schließlich entwerfen die Planer eine zweite Fußgänger-Unterführung der B3 auf Höhe des Autohauses Gärtner.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung