Schriesheim im Bild 2023

21.04.2008

„Sport ist ein Stück Heimat und Familie"

Schriesheim. (sk) "Sportliche Betätigung ist nicht nur Selbstzweck, sondern auch ein Stück Heimat und Familie." Mit diesem Satz brachte Kultusstaatssekretär Georg Wacker treffend zum Ausdruck, was auch die anderen Festredner als die Besonderheit des TV Schriesheim ausmachten: "Sport als Beitrag zu einer sozialen Gesellschaft."

Der Verein, der seinen 125. Geburtstag mit zahlreichen Mitgliedern und Gästen im Zehntkeller feierte, freute sich über eine lange Liste von Gratulanten und illustren Festrednern. Neben den Ehrenbürgern Peter Riehl und Peter Hartmann waren die Landtagsabgeordneten Dr. Birgit Arnold und Hans Georg Junginger, zahlreiche Stadt- und Kreisräte sowie Vertreter von Schriesheimer Vereinen zum Gratulieren gekommen.

Musikalisch umrahmte die Feier das Stadtorchester unter Leitung von Heiner Kranz, das mit schwungvollen Stücken Stimmung machte. Moderator an diesem Abend war Antti Soramies, seines Zeichens Sportreporter bei "Radio Regenbogen" und, wie er bekannte, "wascheschter Schriesemer".

Ein weiterer echter Schriesemer, Bürgermeister Hansjörg Höfer, schwelgte in seiner Ansprache in Erinnerungen. "Ich war selbst Turner in der Jugendmannschaft", erklärte das Stadtoberhaupt, das demnächst für seine 40-jährige TV- Mitgliedschaft geehrt wird. In Höfers Jugendjahren wurde noch im Saal der "Goldenen Rose" trainiert.

Übungen an Hochreck und Barren wurden für die Sportler nicht leichter, wenn sie zusehen mussten, wie die "älteren Herren" sich direkt daneben ein Schnitzel schmecken ließen. Höfer lobte das Engagement der Ehrenamtlichen und hob die besondere Funktion eines Sportvereins hervor. Die Mitgliederzahlen und der hohe Anteil an Kindern und Jugendlichen zeigten, dass der Sport Zukunft habe.

Das betonte auch Wacker. Unter allen ehrenamtlichen Betätigungen nehme der Sport den breitesten Raum ein: "2004 waren es 42 Prozent." Tendenz steigend. Sport sei mit rund fünf Millionen Älteren bundesweit nicht nur ein Jungbrunnen für Senioren, sondern fördere auch die Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen und wirke kriminellen Tendenzen entgegen. "Ein Sportverein gibt Werte zur Orientierung vor", so Wacker. Daher unterstütze der Staat die Vereinsarbeit: "Bund und Länder fördern mit dem Gesetz zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements die Vereine mit 500 Millionen Euro. Damit wird versucht, den Vereinen ein Stück von dem wiederzugeben, was sie für die Gesellschaft leisten."

Im Namen aller Schriesheimer Vereine gratulierte Klaus Grüber. "Der Jubilar erfreut sich auch im hohen Alter bester Gesundheit", meinte der KSV-Vorsitzende. Dass auch ärztliche Leistungen überflüssig seien, sei der Tatsache zu verdanken, dass ein gesunder Körper von einem hervorragenden Kopf geleitet werde. Mit diesem Lob an Gastgeber Dr. Wolfgang Metzger überreichte Grüber einen Stapel Kuverts.

Ebenfalls mit einem Scheck gratulierten Rainer Pfenning vom Badischen Tischtennisverband und Professor Richard Möll vom Badischen Sportbund und dem Badischen und Deutschen Turnerbund. In einer lebhaften Rede appellierte er daran, die Leistungen der Vereine zu honorieren und ehrenamtlich Engagierte als Vorbilder zu sehen. Ein Grußwort und ein fröhlicher Trinkspruch kamen von den Weinhoheiten.

Damit auch der sportliche Teil nicht zu kurz kam, hatte die Abteilung Jazzgymnastik unter Leitung von Karin Betzin einige Tänze einstudiert. Zu "Let’s get loud" und anderen fetzigen Stücken fegten die Tänzerinnen über die Bühne. Exotisch wurde es, als die acht Bauchtänzerinnen unter Leitung von Simone Fomuki auftraten. Mit Kostümen, die an 1001 Nacht erinnerten, tanzten sie zu orientalischer Musik.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung