Schriesheim im Bild 2023

19.05.2008

Der Winterdienst lässt Christdemokraten nicht kalt

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim-Altenbach. Während Mitglieder des MGV Liederkranz im Sängerheim Weißwürste servierten, ging es beim Frühschoppen der CDU im größeren der beiden Odenwald-Ortsteile der Stadt vorwiegend um "Altenbacher Themen".

Als ein solches sah CDU-Gemeinderatsfraktionssprecher Paul Stang auch den Branichtunnel an: "Er ist für Altenbach ein Segen." Der anwesende Ehrenbürger Peter Riehl sei immer der Motor des Tunnelprojekts gewesen und habe, wie die Initiative der Talstraßen-Bewohner, immer gegen Widerstände gekämpft: "Die Grünen waren gegen den Tunnel, auch wenn sie das heute nicht mehr wahr haben wollen."

Mit dem Tunnel sei die Anbindung Altenbachs sichergestellt, die Attraktivität als Wohnstandort steige und damit wohl auch der Wert von Immobilien. Aber der Odenwald müsse auch mit mehr Durchgangsverkehr rechnen.

Was Altenbach für junge Familien zusätzlich reizvoll mache, sei die Kinderbetreuung: "Der Kindergarten bietet eine Ganztagesbetreuung bis 17 Uhr mit warmem Mittagessen an", freute sich Ortschafts- und Stadtrat Karl Reidinger. Für die Schulkinder werde die "verlässliche Grundschule" angeboten. "Wenn die Infrastruktur besser ist und mehr Leute herziehen, ist auch die Grundschule in Altenbach gesichert", meinte Stang.

"Heißes" Thema in Altenbach ist nach wie vor der Winterdienst. Schon früher gab es seitens der Anwohner Beschwerden über die Firma SKE, die für die Räumung zuständig ist. Immer wieder stand das Thema auf der Tagesordnung des Ortschaftsrats. Man ließ die Kündigungsfrist des Vertrags verstreichen, um, wie es Ortsvorsteher Alfred Burkhardt ausdrückte, der Firma "noch eine Chance zu geben, sich zu bewähren". Der Vertrag mit dem Unternehmen wird derzeit geprüft. "Ich bin gegen eine Kündigung des Vertrags. Die Firma SKE kann das besser stemmen, uns fehlt das Personal", bezog Reidinger Stellung.

Die Stadt alleine könne diese zusätzliche Aufgabe nicht bewältigen: "Den Gemeindearbeitern kann man ständige Überstunden auch nicht zumuten." Außerdem habe keiner von ihnen einen Führerschein für den "Unimog". Beschwerden von Anwohnern wie von Ortschaftsrat Ralph Schwarz, dass die Arbeiter der SKE die Einfahrt in seine Straße zuschoben, solle die Stadt nachgehen. "Warum setzt sich der Ortsvorsteher nicht mal mit den Leuten von der SKE ins Auto und fährt die Strecke ab", schlug Stang vor. Er schnitt auch das Thema Mensa-Neubau im Schulzentrum der Kernstadt an: "Die CDU-Fraktion ist mehrheitlich für den Bau der Mensa. Wenn es nach uns gegangen wäre, würde sie schon stehen." Der Planer des Schulzentrums, Prof. Lothar Götz, sei bei diesem Thema zunächst übergangen worden, so Stang: "Eine Fehleinschätzung unseres Bürgermeisters", sagte der CDU-Fraktionschef. Durch den Prozess und die Verzögerung sei "viel Geld in den Sand gesetzt" worden.

Auch die Vorwürfe an Götz bezüglich der Mehrkosten für die Fachräume an der Realschule seien von Hansjörg Höfer nie klargestellt worden, sagte Stang: "Er hätte da einschreiten müssen." Ende April hatte sich der Gemeinderat nicht öffentlich mit dem Thema befasst. Danach hatte Höfer gesagt, man könne Götz nichts vorwerfen, und man solle das Ganze auf sich beruhen lassen.

Kurz angerissen wurde auch das Thema Neugestaltung des Ortsmittelpunkts. Man konnte die Entwürfe des Büros Nachtrieb und Weigel einsehen: "Die Pläne müssen noch mit den Anwohnern abgesprochen werden", erklärte Reidinger. Er regte schließlich an, den Ortseingang Altenbachs attraktiver zu machen: "Die Waschbetonkübel bieten ein trostloses Bild." Außerdem plädierte er dafür, Tische und Stühle der Mehrzweckhalle, die wie die Halle aus dem Jahr 1972 stammen, zu ersetzen.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung