Schriesheim im Bild 2023

28.05.2008

Vor Gemeinderatsvotum steht es 5:0 für Götz

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Prof. Lothar Götz hat offenbar doch nicht nur für den Papierkorb geplant: Nachdem sich schon die SMV und die Schulkonferenz des Kurpfalz-Gymnasiums (KGS) für den Mensa-Entwurf des Heidelberger Architekten ausgesprochen hatten, zogen gestern auch der Jugendgemeinderat (JGR) und die Schulkonferenzen der Kurpfalz-Grund- und Hauptschule sowie der Kurpfalz-Realschule seine Planung den Entwürfen des Schriesheimer Architekten Norbert Morast vor. Damit stehen alle künftigen Nutzer der Mensa am Schulzentrum hinter Götz’ Idee. Ob das auch für den Gemeinderat gilt, wird sich heute zeigen.

Zunächst legte sich gestern die Schulkonferenz der Kurpfalz-Grund- und Hauptschule fest. Rektorin Beate Hirth-Pferdekämper sagte, die Meinung der Schüler sowie der Bistro-Charakter und die Attraktivität der Planung hätten für Götz gesprochen. Auch habe man sich am Votum des KGS orientiert, "denn hier wird die Mensa stehen". Über das Abstimmungsverhalten habe die Schulkonferenz Stillschweigen vereinbart, so Hirth-Pferdekämper. Nachmittags war die Mensa ein Thema in der Sitzung des JGR. Dessen Vorsitzender Tobias Wagner verlas die Stellungnahme des Jugendgremiums, und die war unmissverständlich: "Wir sprechen uns ausdrücklich für die Planungsvariante von Herrn Prof. Götz aus." Der JGR habe die Präsentation beider Pläne besucht und sie anschließend diskutiert. Da Kosten und Sitzplatzanzahl in beiden Entwürfen gleich ausgefallen seien, habe das Gremium sein Hauptaugenmerk auf die Gestaltung und Funktionalität der Mensa gelegt. Und da biete Götz "viele unterschiedliche Varianten der Bestuhlung und Sitzmöglichkeiten" wie eine Sitzecke, Barhocker und eine separate kleine Tischgruppe an. Diese Vielfalt sei bei Morast nicht gegeben.

Auch für Veranstaltungen könne man die Mensa nach Götz’ Entwurf entsprechend bestuhlen. Der von ihm geplante Haupteingang sowie die Zugänge von außen würden "eine Stauung" verhindern. Auch die Essensausgabe sei zugänglicher und besser gelöst als bei Morast. Götz’ Gestaltung der Mensa sei durch ihren modernen Grundriss dem Erweiterungsbau der Realschule angepasst und schaffe vor allem durch ihre vom Klassenzimmer abweichende Form eine entspannende Atmosphäre, die sich vom restlichen Schulalltag unterscheide und bei Morasts Planung nicht aufkomme: "Das ist für uns ein wichtiges Argument, da die Mensa nicht nur als ein funktionaler Raum zum Essen, sondern vielmehr auch als eine Begegnungsstätte für alle geplant war", so der JGR in seiner Stellungnahme. Das Gremium betonte, im Interesse der Schüler handeln zu wollen und ließ auch die Positionen aus dem KGS in seine Entscheidung einfließen.

Gestern Abend gegen 21 Uhr kam Rektor Hans-Jürgen Krieger direkt aus der laufenden Schulkonferenz der Kurpfalz-Realschule, um das Wesentliche in Kürze auf den Punkt zu bringen: "Die Schulkonferenz sprach sich mit großer Mehrheit für die Götz-Variante aus". Die Realschule trage die Argumentation des KGS mit (wir haben berichtet), zumal es bei der Mensa nicht nur um einen Gastro-Betrieb gehe, sondern um einen Ort der Begegnung.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung