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07.06.2008

Gespräche sind nicht in der Sackgasse

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Am Donnerstag traf sich Bürgermeister Hansjörg Höfer mit Vertretern der Anwohner aus den Wohnstraßen am Gewerbegebiet. Es ging um die Sperrung der St.-Wolfgang-Straße und die Einbahnstraßenregelung im Dossenheimer Weg. Höfer möchte die Testphase dieser Verkehrsmaßnahmen um ein weiteres Jahr verlängern – oder zumindest solange, bis die Kanal- und Straßenbauarbeiten in und um die St.-Wolfgang-Straße fertig sind. Zudem sollten auch Rewe und Aldi vom Gewerbegebiet auf das Gschwander-Areal umgezogen sein, bevor man sich nochmal über die Zukunft beider Verkehrsregelungen unterhält. Wie bereits berichtet, wollte Höfer den Bürgern seine Sicht der Dinge erläutern und ihnen auch die Ergebnisse der Verkehrszählung präsentieren (siehe RNZ vom 3. Juni).

Von Seiten der Anwohner hatten Jürgen Fischer aus dem Steinschleifenweg und Iris Horvath aus der St.-Wolfgang-Straße am "Runden Tisch" Platz genommen. Außer ihnen dabei waren Ordnungsamtsleiter Willy Philipp, der Ortsvorsitzende des Bundes der Selbstständigen (BDS), Horst Kolb, sowie die die Stadträte Paul Stang (CDU), Gabriele Mohr-Nassauer (SPD), Wolfgang Renkenberger (FDP), Alfred Burkhardt (FW) und Heinz Waegner (GL).

Man habe erörtert, ob es möglich sei, den Durchgangsverkehr ganz aus dem Wohngebiet südlich der Passein herauszuhalten, so Höfer. Außerdem sei angeregt worden, den Dossenheimer Weg auf Höhe des Steinschleifenwegs ganz dicht zu machen – ähnlich der Sperrung zwischen St.-Wolfgang- und Carl-Benz-Straße: "Die Anwohner suchen nach Lösungen, die dem ganzen Gebiet dienen", sagte Höfer. Wenn die Testphase der Verkehrsregelungen verlängert würde, müssten Maßnahmen getroffen werden, dass die Autos "nicht mehr so durch den Steinschleifenweg rasen", formulierte der Bürgermeister eine der Anwohner-Forderungen. Darüber hinaus habe man die Frage diskutiert, ob es nicht doch sinnvoll sein könnte, die St.-Wolfgang-Straße nach den Kanalarbeiten mit versetzt angeordneten Parkplatzstreifen auszustatten. Als Form der Verkehrsberuhigung.

Viel Neues scheint beim Gespräch hinter verschlossenen Türen ansonsten nicht herausgekommen zu sein. Die Fraktionen hätten sich in dem Gespräch "in fairer Atmosphäre", so Höfer, meist herausgehalten. Der Bürgermeister wiederholte seine Einschätzung, dass die Verkehrsregelungen zwar den gewünschten Effekt hätten – nämlich die St.-Wolfgang-Straße wesentlich zu entlasten. Dafür verlagerte sich der Verkehr teilweise auf andere Straßen: "Es gibt keinen Königsweg", sagte Höfer. Schriesheims BDS-Chef Kolb sei bei seiner Forderung geblieben, die Maßnahmen sofort wieder aufzuheben. Folglich lehne der BDS auch eine Verlängerung der Probezeit ab.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung