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16.06.2008

Die Zahl der Patienten ist „massiv gestiegen"

Schriesheim. (sk) Für die Kirchliche Sozialstation war es ein Rekordjahr – zumindest, was die Patientenzahlen betrifft. Bei der Mitgliederversammlung berichtete Geschäftsführer Rainer Näher, dass sich die Zahl der Patienten im Vergleich zum Vorjahr von 242 auf 335 erhöht habe: "Eine massive Steigerung."

Das Unternehmen beschäftigt derzeit 31 Vollzeitkräfte, bis zum Herbst sollen drei weitere eingestellt werden, informierte die scheidende Pflegedienstleiterin Petra Hölzel. Sie entlasten die Mitarbeiter, die seit März jeweils eine zusätzliche Früh- und Abend-Dienstfahrt einlegen mussten. Die neu eingeführte mobile Datenerfassung sorge für Zeitersparnis.

Zum Angebot der Sozialstation kamen unter anderem das Schlüsseldepot und eine Zusammenarbeit mit der Hospizhilfe Weinheim hinzu. Neu ist auch das "Netzwerk Leben 55 plus".

Die Tagespflege sei nicht voll ausgelastet, erklärte Leiterin Marion Barcke. Einen Einbruch habe es bei den Belegungszahlen im Dezember gegeben. Die Mehrheit der Patienten, die die Einrichtung besuchen, ist in der Pflegestufe eins, es gibt aber auch Patienten, die voll zahlen müssen. "Die Einstufung in eine Pflegestufe ist schwerer geworden", bestätigte Hölzel. Nach wie vor sucht die Nachbarschaftshilfe ehrenamtliche Helfer. Deren Zahl sei konstant geblieben. "Die Stundenzahl der Honorarkräfte ist im letzten Jahr um 1700 auf 4742 gestiegen", informierte Leiterin Gabriele Mohr-Nassauer.

Neu ist die nachbarschaftliche Beratungshilfe, die Siegfried Wachter leitet. Sie bietet Unterstützung bei Behördengängen oder bei der Einstufung in eine Pflegestufe an. "2007 konnten wir 13 Personen helfen, dieses Jahr waren es bisher sechs. Das ist viel weniger als erwartet, aber der Schritt, Hilfe anzunehmen, ist auch gewaltig", erklärte Wachter.

Die Erträge der Sozialstation stiegen leicht an, durch eine Tariferhöhung stiegen aber auch die Löhne und Gehälter: "Wir haben erstmals die Millionengrenze überschritten", so Wachter. Gestiegene Mieten und das teure Benzin machten sich ebenfalls bemerkbar. Es bleibe ein Zuschussbedarf, der von der Stadt bewilligt werden müsse.

"Die Sozialstation ist für alle Lebenslagen da", lobte Bürgermeister Hansjörg Höfer, der die Wahlen leitete. Einstimmig gewählt wurden Näher und sein Stellvertreter Gerhard Seiser.

In den Vorstand rückten für die scheidenden Mitglieder Sigrid Zweygart-Pérez, Dr. Karin Teltschik und Dr. Wolfgang Herwig die Wilhelmsfelder Sozialstations-Vorsitzende Prof. Erika Feucht, Leutershausens künftige Pfarrerin Dr. Tanja Schmidt und der Schriesheimer Arzt Dr. Kurt Hieronymus nach. Wiedergewählt wurden Klaus-Dieter Berken, Erimar Chun, Karlheinz Geißler, Ingrid Haselbeck, Hannelore Hildner, Renate Oberst, Maria Ruch und Rudolf Uhrig.

Eine personelle Veränderung erlebt die Pflegedienstleitung: Aus privaten Gründen schied Hölzel nach 20 Jahren Zugehörigkeit zur Sozialstation aus dem Amt und erhielt viel Lob für ihre Arbeit. Sie sei rund um die Uhr erreichbar gewesen, kompetent und habe ein beeindruckendes Wissen über die Patienten, lobten Näher und Wachter. Hölzel bescheinigte ihrer Nachfolgerin Yvonne Groß Einfühlungsvermögen und einen guten Stand im Team.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung