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20.06.2008
Geschützt gegen die Sortimente der "grünen Wiese": Der in der Grafik markierte Bereich wird im Einzelhandelskonzept als "(Einzelhandels-)Innenstadt" festgelegt:
Schriesheim. "Wir haben ein Interesse daran, eine attraktive Einkaufsstadt zu bleiben. Wir wollen keine Schlafstadt werden", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer zu Beginn der Aussprache des Gemeinderats über das neue Schriesheimer Einzelhandelskonzept. Als rechtlich wirksames Steuerungsinstrument soll es das Geschäftsleben der Innenstadt unter anderem dadurch schützen, dass es den Handel auf der "grünen Wiese" begrenzt. Höfer sah zudem eine Bedrohung im "massiven Flächenzuwachs des Einzelhandels in der Nachbarschaft". Daher will die Stadt tun, was sie kann, um ihren Geschäftsleuten Investitions- und Planungssicherheit zu geben. Der Bürgermeister appellierte an die Vermieter von Ladengeschäften, bei ihren Mieten Maß zu halten.
Gemeinsam mit dem BDS wurde am Einzelhandelskonzept gearbeitet, dessen Grundlage das Gutachten aus dem Regionalplanungsbüro von Dr. Donato Acocella, Lörrach, ist.
Für die CDU-Fraktion lobte es Michael Mittelstädt. Er sprach von einem Instrument, dass positiven Einfluss auf die Geschäfts- und Stadtentwicklung nehme. Durch die fünf "Festsetzungstypen" für künftige Einzelhandelsansiedlungen werde die Verwaltungsarbeit schneller und effizienter.
Gisela Reinhard (Grüne Liste) erinnerte an Sünden der Vergangenheit: "Wir haben uns einiges geleistet, etwa die Ansiedlung sich konkurrierender Großanbieter". Dagegen könne das Einzelhandelskonzept die Innenstadt stärken, zumal sich wieder ein "Trend zur Stadt der kurzen Wege" abzeichne. Das Konzept sei auch nötig, "da sich der Markt nicht alleine korrigieren kann". Der Vorschlag der Grünen, die sogenannte "(Einzelhandels-)Innenstadt" um die östliche Friedrichstraße zwischen Tal- und Kirchstraße zu erweitern, wurde mehrheitlich angenommen (wir haben berichtet).
Von einem "zukunftsweisenden Konzept" sprach Friedrich Ewald (Freie Wähler). Für die Verwaltung und die Geschäftsleute sei es eine gute Arbeitsgrundlage. Zwar sei die Regulierung vor dem Hintergrund der freien Marktwirtschaft problematisch. Dennoch sei sie richtig, "weil große Märkte nicht weiter ausufern".
Hans-Jürgen Krieger (SPD) sagte, Schriesheim stehe vor einer Zeit großer Veränderungen und dachte an die Bebauungsplangebiete rund um den OEG-Bahnhof und die Ladenburger Straße sowie an das Kreisaltenheim, das in zwei Jahren geschlossen werden soll. Die Immobilie soll danach vermarktet werden. Wenn Schriesheim in dieser Zeit ein Instrument für strukturelle Eingriffe habe, dann sei es von zentraler Bedeutung. Beim Einzelhandelskonzept gehe es also nicht nur um markt- und betriebswirtschaftliche Aspekte, sondern auch um die Stadtentwicklung, sprach sich Krieger für eine innerstädtische Verdichtung aus.
"Wir spielen Planwirtschaft, um den Einzelhandel zu schützen. Ich werde aber mitspielen", sagte Wolfgang Renkenberger (FDP). Er glaubte eher an die Chancen als an die Risiken des Einzelhandelskonzepts.
„Wir wollen keine Schlafstadt"
Von Carsten BlaueGeschützt gegen die Sortimente der "grünen Wiese": Der in der Grafik markierte Bereich wird im Einzelhandelskonzept als "(Einzelhandels-)Innenstadt" festgelegt:
Schriesheim. "Wir haben ein Interesse daran, eine attraktive Einkaufsstadt zu bleiben. Wir wollen keine Schlafstadt werden", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer zu Beginn der Aussprache des Gemeinderats über das neue Schriesheimer Einzelhandelskonzept. Als rechtlich wirksames Steuerungsinstrument soll es das Geschäftsleben der Innenstadt unter anderem dadurch schützen, dass es den Handel auf der "grünen Wiese" begrenzt. Höfer sah zudem eine Bedrohung im "massiven Flächenzuwachs des Einzelhandels in der Nachbarschaft". Daher will die Stadt tun, was sie kann, um ihren Geschäftsleuten Investitions- und Planungssicherheit zu geben. Der Bürgermeister appellierte an die Vermieter von Ladengeschäften, bei ihren Mieten Maß zu halten.
Gemeinsam mit dem BDS wurde am Einzelhandelskonzept gearbeitet, dessen Grundlage das Gutachten aus dem Regionalplanungsbüro von Dr. Donato Acocella, Lörrach, ist.
Für die CDU-Fraktion lobte es Michael Mittelstädt. Er sprach von einem Instrument, dass positiven Einfluss auf die Geschäfts- und Stadtentwicklung nehme. Durch die fünf "Festsetzungstypen" für künftige Einzelhandelsansiedlungen werde die Verwaltungsarbeit schneller und effizienter.
Gisela Reinhard (Grüne Liste) erinnerte an Sünden der Vergangenheit: "Wir haben uns einiges geleistet, etwa die Ansiedlung sich konkurrierender Großanbieter". Dagegen könne das Einzelhandelskonzept die Innenstadt stärken, zumal sich wieder ein "Trend zur Stadt der kurzen Wege" abzeichne. Das Konzept sei auch nötig, "da sich der Markt nicht alleine korrigieren kann". Der Vorschlag der Grünen, die sogenannte "(Einzelhandels-)Innenstadt" um die östliche Friedrichstraße zwischen Tal- und Kirchstraße zu erweitern, wurde mehrheitlich angenommen (wir haben berichtet).
Von einem "zukunftsweisenden Konzept" sprach Friedrich Ewald (Freie Wähler). Für die Verwaltung und die Geschäftsleute sei es eine gute Arbeitsgrundlage. Zwar sei die Regulierung vor dem Hintergrund der freien Marktwirtschaft problematisch. Dennoch sei sie richtig, "weil große Märkte nicht weiter ausufern".
Hans-Jürgen Krieger (SPD) sagte, Schriesheim stehe vor einer Zeit großer Veränderungen und dachte an die Bebauungsplangebiete rund um den OEG-Bahnhof und die Ladenburger Straße sowie an das Kreisaltenheim, das in zwei Jahren geschlossen werden soll. Die Immobilie soll danach vermarktet werden. Wenn Schriesheim in dieser Zeit ein Instrument für strukturelle Eingriffe habe, dann sei es von zentraler Bedeutung. Beim Einzelhandelskonzept gehe es also nicht nur um markt- und betriebswirtschaftliche Aspekte, sondern auch um die Stadtentwicklung, sprach sich Krieger für eine innerstädtische Verdichtung aus.
"Wir spielen Planwirtschaft, um den Einzelhandel zu schützen. Ich werde aber mitspielen", sagte Wolfgang Renkenberger (FDP). Er glaubte eher an die Chancen als an die Risiken des Einzelhandelskonzepts.
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