Schriesheim im Bild 2023

27.06.2008

'Der Rest ist Optik'

Es gibt Lärmschutzwände aus vielen Materialien und in verschiedener Optik – auch in Schriesheim (oben: zwischen B3 und Baugebiet "Nord", Mitte: an der B3-Brücke über den "Nord"-Zubringer, unten: zwischen dem Baugebiet "Fensenbäume" und Ladenburger Straße). Die Stadt wird den Bürgern erläutern, welche Möglichkeiten es für die Gestaltung der neuen Lärmschutzwand am Baugebiet "Nord" gibt, die zuerst den Krach der Baustellen des Branichtunnels und anschließend den Verkehrslärm der neuen L 536 von den Wohnhäusern fernhalten soll. Fotos: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Bis gestern Morgen um 11 Uhr konnten Firmen im Rathaus ihre Angebote für die Lärmschutzwand am Baugebiet "Nord" abgeben. Dieser 2,5 Meter hohe und 420 Meter lange Lärmschutz soll die Wohnhäuser zunächst gegen den Krach der Baustellen des Branichtunnels und danach gegen den Verkehrslärm auf der neuen L 536 schützen. Die nach bisherigen Kalkulationen wohl rund 500000 Euro teure Wand soll fertig sein, wenn die Bagger für den Bau der Brücken am westlichen Tunnelzubringer anrollen – also noch bis Ende dieses Jahres.

"Zwölf Firmen aus ganz Deutschland und auch aus der Region haben ihre Angebote abgegeben, und wir werden von ihnen in unserer Kostenschätzung bestätigt", sagte gestern Bürgermeister Hansjörg Höfer im RNZ-Gespräch. Eine Mindestgrenze für den Schalldämmwert des Lärmschutzes war in der Ausschreibung klar definiert.

"Der Rest ist Optik", sagte Stadtbaumeister Volker Rehberger im Beisein seiner Nachfolgerin Astrid Fath. Die Stadt habe nicht vorgegeben, wie die Lärmschutzwand aussehen und aus welchem Material sie sein soll: "Da gibt es ja auch viele Möglichkeiten", so Rehberger.

Er wies darauf hin, dass diese Wände etwa aus Recyclingstoffen oder Beton sein können. Oder aus Glas, Aluminium und Metall sowie Stein. Selbst Photovoltaik ist eine Option für Lärmschutzwände. Unterschiedliche Systeme also, die auch in den Angeboten für den Lärmschutz in "Nord" zum Tragen kommen. Diese Systeme wird die Verwaltung in einer öffentlichen Bürger-Information für alle Schriesheimer am Mittwoch, 9. Juli, um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses vorstellen. Die "Interessengemeinschaft Schriesheim Nord" (IGSN), die sich gestern zu ihrer Vereinsgründung treffen wollte, wird in Sachen Lärmschutz also zunächst keinen Wissensvorsprung haben. Rehberger unterstrich, dass dabei aus rechtlichen Gründen aber auf keinen Fall die Namen der Anbieter genannt werden dürften. Auch die angebotenen Preise nicht. Diese würden zunächst dem Gemeinderat Ende Juli hinter verschlossenen Türen vorgelegt. Ende Juli, in der zweiten öffentlichen Gemeinderatssitzung im kommenden Monat – erfolge die Vergabe des Auftrags. Dann wird auch der Preis bekannt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung