Schriesheim im Bild 2023

04.07.2008

„Linke" strebt zwei Gemeinderatssitze an

Schriesheim. (sk) Beim monatlichen Treffen der "Linken" in der "Fürstenbergstube" warf die Kommunalwahl im nächsten Jahr bereits ihre Schatten voraus. Auch wenn nur drei Mitglieder anwesend waren, wurde doch angeregt über das Thema diskutiert.

"Wir sind dabei, eine Liste zu basteln", verriet "Linke"-Mitglied Dieter Kluge. Ein Problem könnte darin bestehen, die 26 Plätze umfassende Liste zu besetzen. Der Ortsverband hat derzeit nämlich nur 20 Mitglieder. Zehn davon stammen aus Schriesheim, der Rest aus den Umlandgemeinden Ladenburg, Ilvesheim, Schönau und Heiligkreuzsteinach.

Im Herbst sollen die Themenschwerpunkte für den Wahlkampf festgelegt werden. Einer wird der "Sozialpass" sein. Sozial Schwache sollen mit ihm Zuschüsse, Ermäßigungen und eine Befreiung von bestimmten Abgaben erhalten.

Auch der Öffentliche Personennahverkehr liegt dem Ortsverband am Herzen: "Wir sind für eine Ortsbuslinie. In Eppelheim wurde dieser Versuch gewagt und ist geglückt", sprach sich Jan Albers für eine Taktverdichtung, kleinere Busse und eine Linie durch die Stadt aus. Privatisierungen erteilte Kluge eine Absage: "Damit ist eine Kommerzialisierung verbunden, also höhere Fahrpreise und ein ausgedünnter Fahrplan. Das geht zu Lasten derjenigen, die mit dem Bus fahren."

Ursprünglich hatten die "Linken" auch die schlechte Parkplatzsituation im Neubaugebiet "Nord" auf der Tagesordnung, aber, so Kluge: "Das haben sich die Leute selber eingebrockt, die Suppe sollen sie jetzt auch auslöffeln". Die "Nord"-Bewohner seien Bürger mit Geld und zählten ohnehin nicht zu den Wählern der "Linken", die sich für die Kommunalwahl in Schriesheim gute Chancen ausrechnen, denn: "Wir haben zehn Prozent bei Wahlen auf Bundes- oder Landesebene erreicht", meinte Kluge.

Als Ziel werden zwei Sitze im Gemeinderat angestrebt – vor allem der SPD und den Grünen prophezeiten die drei "Linken" Verluste: "Es gibt viele, die mit der Politik der Grünen nicht zufrieden sind", erklärte Albers. Sören Cors ergänzte: "Wenn die SPD noch so wäre wie in den siebziger Jahren, dann bräuchte man keine ’Linke’." Die SPD in Bund und Land sei kaputt, meinte Kluge: "Hier im Ort sind sie sich nicht einig, aber was aus Bund und Land ’herunterregnet’, wird sich hier im Ort bemerkbar machen."


Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung