Schriesheim im Bild 2023

04.07.2003

Überraschung: Monika ist wieder Weinhoheit

Gestern wurde die ehemalige Schriesheimer Weinkönigin Monika Schmitt in Freiburg zur Badischen Weinprinzessin gekürt.

Freiburg/Hirschberg-Leutershausen. (nik) Für Leutershausen hat die Wahl der neuen badischen Weinhoheiten in diesem Jahr eine geradezu sensationelle Bedeutung: Neben der neuen badischen Weinkönigin Monika Bähr aus Oberkirch wurden auch die beiden Weinprinzessinen in Freiburg gekrönt. Eine davon ist Monika Schmitt aus Leutershausen. Sie war vor fünf Jahren Schriesheims Weinkönigin.

In Leutershausen hat die Familie Schmitt einen gemischt landwirtschaftlichen Betrieb mit Wein- und Tabakanbau. Sie besitzt Weinberge um ihren Aussiedlerhof in der Schwanenstein-Siedlung. Monikas Vater, Ernst Schmitt, ist Mitglied im Aufsichtsrat der Schriesheimer Winzergenossenschaft, die außerdem den Wein der Familie vertreibt.

Auch Monika konnte sich für die Passion ihrer Eltern begeistern und wurde Winzerin, nachdem sie zunächst eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht hatte. Die Winzerlehre führte sie zunächst zum Weingut Freudenberg in Weinheim und später auf ein südbadisches Weingut. 1996 schließlich vertrat sie die Schriesheimer Winzer als Weinprinzessin und wurde im Jahr darauf zur Weinkönigin gewählt.

Im letzten halben Jahr sammelte sie Erfahrungen in der Gastronomie im Ausland. Heute arbeitet die 25-Jährige im Betrieb ihrer Eltern mit, der sich vor allem auf Weißweine spezialisiert hat. Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner, aber durchaus auch ein Spätburgunder sind die häufigsten Sorten. Daneben engagiert sich die Winzerin in der Feuerwehr Leutershausen und spielt Trompete.

Erstaunlich ist, dass Monika Schmitt jetzt den sonst üblichen Lauf der Dinge im Alleingang außer Kraft gesetzt hat. In der Regel haben Kandidatinnen für überregionale Weinhoheitswahlen besonders dann gute Chancen, wenn sie gerade Weinköniginnen oder Weinprinzessinnen in ihrer engeren Heimat sind.

Dass Monika Schmitt gut fünf Jahre nach ihrer "Amtszeit" als Schriesheimer Weinkönigin nun badische Weinprinzessin wurde, zeugt von engagierter persönlicher Entschlossenheit. Mit ihrer offenen und lebensfrohen Art wagte sie sich ohne den Rückhalt durch eine Genossenschaft an die Prüfung heran und konnte den Prüfungskriterien offenbar ausgesprochen gut genügen.

Harald Weiss von der Schriesheimer Winzergenossenschaft zeigte sich erfreut über die Wahl: "Wir wurden allerdings völlig überrascht", kommentierte er die Entscheidung der Jury für die frischgebackene Weinrepräsentantin. Gestern hat die Wahl in Freiburg gegen 8.30 Uhr stattgefunden. Aus ihr gingen drei Konkurrentinnen zunächst als als "Prinzessinnen" hervor, darunter eben Monika Schmitt. In einem letzten Schritt wurde dann die Weinkönigin bestimmt - Monika Bähr (siehe "Aus Südwestdeutschland").

Vor der Ehrung stand die Prüfung

"Mein Interesse für Wein ist so groß. Und ich finde es auch wichtig, dass mal eine badische Weinprinzessin aus dem nördlichen Raum kommt", freute sich Monika Schmitt, die in Freiburg natürlich mit Wein auf die Wahl anstieß und nun stolz ist, auch die Bergstraße in neuer Funktion repräsentieren zu können. Zu den Prüfungsaufgaben gehörte die Verköstigung verschiedener Weinsorten und die detaillierte Geschmacksangabe zu Wein und Sekt. Auch ihre theoretische Kompetenz wurde unter die Lupe genommen. Acht Fragen rund um den Weinbau und den deutschen Weinbauverband musste Monika Schmitt bewältigen, um sich für ihr neues Amt würdig zu erweisen. Und das hat sie getan. Ihre Amtszeit dauert 12 Monate.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung