Schriesheim im Bild 2023

28.07.2008

Das Essen ist gut, der Wein auch – so lässt es sich prima leben

Von Karin Katzenberger-Ruf.

Schriesheim. Das Fest heißt zwar "Schriese hockt", aber manchen Gästen sind die Holzbänke auf Dauer doch zu hart, und sie nehmen lieber auf den roten Stühlen unter dem weißen Zelt Platz. So wie die siebenköpfige Gruppe, die sich jedes Jahr auf dem Stadtfest trifft. Lore und Kurt Arras, Doris und Willi Merkel und Helga Richter stammen aus Schriesheim. Das befreundete Ehepaar Irmgard und Gerd Faika aus Leutershausen wird rechtzeitig informiert, wenn es wieder so weit ist. Das Essen ist gut, der Wein auch – so lässt’s sich leben. Nach dem Gewitter am Vorabend wollten zumindest Lore und Kurt nicht mehr aus dem Haus. Doch der Regen hat den Veranstaltern des Stadtfestes das Geschäft nicht verhagelt. Dies, weil er nachmittags kam, es gegen 18 Uhr schon wieder aufklarte und warm blieb. "Ich bin nach Mitternacht nach Hause gegangen, da saßen hier immer noch eine Menge Leute", erzählt der Verkehrsvereinsvorsitzende Karl-Heinz Schulz.

Nun ist Sonntagvormittag und es geht weiter im Programm. Mit seiner Volkstanzgruppe ist der MGV Eintracht 1899 zu Gast. Für den niedlichen Nachwuchs, der spielerische Kreis- und Bewegungstänze vorführt, gibt es besonderen Applaus. Nach einer kurzen Pause sind die Großen dran. Zunächst mit einer Folge aus dem Schwäbischen, zu der Kreuzpolka, Patschner, S’Hirtenmadel, Strohschneider und ein Tanz namens "Graf von Luxemburg" gehört.

Auch ein Handwerkstanz gehört zum Repertoire. Es ist der "Nagelschmied", der für dieses Jahr zum Kerwetanz an der Bergstraße auserkoren wurde. Über den "Salamander" aus dem Elsassweiß Sandra Hölzel als Leiterin der Volkstanzgruppe zu berichten, dass er ursprünglich aus der Schweiz stammt und mit einem alten Kult zu tun hat. Schließlich wird damit der Lauf der Sonne nachgeahmt. "Allewander" ist die Schweizer Bezeichnung für den Tanz.

Da lässt sich der "Laudenbacher" – nach dem gleichnamigen Ort an der Bergstraße – leichter lokalisieren. Volkstanz ist ein Stück Kulturpflege, schön anzuschauen, und das Publikum lernt sogar was dazu. Im Kreis fliegen: Das geht auf dem Festplatz mit dem "Märchenwellenflug". Das Kettenkarussell für Kinder macht Lust auf mehr. Unter dem Dach sind Figuren aus verschiedenen Märchen aufgemalt.

Erwachsene haben ihren Spaß daran, sie richtig zuzuordnen, stellen aber auch fest: Das ist gar nicht so einfach, wenn die Kindheit schon länger zurück liegt. Ebenfalls hübsch: Das kleine Karussell mit der großen sich nochmals um sich selbst drehenden Kaffeetasse. Ansonsten ist die Fahrt mit dem Feuerwehrauto besonders begehrt und auf Pferdchen in kindgerechter Größe. Der kleine Vergnügungspark ist auch heute noch einmal geöffnet. Ab 18 Uhr klingt das Stadtfest mit Dietmar Jöst dann musikalisch aus.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung