Schriesheim im Bild 2023

01.08.2008

Feuerwehr will gut vorbereitet sein

Schriesheim. (rnz) Während in Schriesheim über die Lärmschutzwand diskutiert wird, arbeitet die Feuerwehr Schriesheim intensiv an Ihrer Einsatzplanung für den künftigen Branich-Tunnel, sagt Kommandant Oliver Scherer. So müsse nicht nur eine Einsatzplanung für den Betrieb nach der Fertigstellung der Röhre aufgestellt werden, sondern auch für die kritischere Bauphase.

In den letzten Jahren wurden landauf und landab einige Tunnel gebaut und in Betrieb genommen. Aus diesem Grund hat die Feuerwehr Schriesheim nun Kontakt zu anderen Feuerwehren aufgenommen – quasi um den eigenen Horizont zu erweitern.

"Man muss ja das Rad nicht neu erfinden. Es gibt ja schon einige Feuerwehren, die Erfahrung auf dem Gebiet Straßentunnel haben. Da kann man sich ja austauschen", sagt Kommandant Oliver Scherer. "Ein objektiver Blick über den Tellerrand kann jedem helfen und wird zeigen, ob wir auf dem richtigen Weg sind." So war die Schriesheimer Feuerwehr vor kurzem mit der Feuerwehr Weinheim im Saukopftunnel und besichtigte die Röhre. Im Vorfeld wurde mit der Führung der Weinheimer Kollegen ein Gespräch über deren Einsatzplanung geführt.

Kürzlich machte sich eine Gruppe von Angehörigen der Feuerwehr Schriesheim und Altenbach auf den Weg in den Schwarzwald. Im Ort Hornberg im Ortenaukreis wurde vor knapp zwei Jahren im Zuge der Ortsumgehung ein Tunnel in Betrieb genommen. Dieser ist dem geplanten Tunnel in Schriesheim recht ähnlich. Er ist mit 1880 Metern knapp 100 Meter länger wie der Branichtunnel. Außerdem besitzt er ebenfalls fünf Notausgänge, die über vier Fluchtstollen erschlossen sind. Auch die Sicherheitsausstattung entspricht den neuen RABT (Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln).

Nach der Ankunft in Hornberg begrüßte der Kommandant der dortigen Feuerwehr, Andreas Armbruster, die Delegation aus Schriesheim. Zunächst begutachtete man das speziell für den Tunnel angeschaffte Fahrzeug der Feuerwehr und die dafür erweiterte Ausstattung.

Danach begab man sich zum Tunnel und inspizierte die Tunnelwarte und die Sicherheitseinrichtungen. Hier war insbesondere der Punkt "Löschwasserversorgung" von besonderem Interesse für die Feuerwehr, da es hier verschiedene Lösungsmöglichkeiten gibt. Auch führten die Einsatztaktik und Einsätze während des Tunnelbaus zu intensiven Gesprächen.

Dieser Punkt war sehr interessant für die Schriesheimer, da die Kameraden aus Hornberg sowohl in der Bauphase, als auch im Betrieb Einsätze im Bereich des Tunnels bewältigen mussten. Mit einigen guten Anregungen im Gepäck, aber auch mit dem Wissen, dass die Feuerwehr Schriesheim bei Ihrer Einsatzplanung auf einen guten Weg ist, reiste die Delegation wieder nach Hause.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung