Schriesheim im Bild 2023

11.08.2008

Weimaraner: Eleganz gepaart mit Jagdinstinkt

Weimaraner: Eleganz gepaart mit Jagdinstinkt

Von Silvia Rothenburger.

Wunderschöne, kluge Jagdhunde zuhauf: Rüden und Hündinnen der Rasse Weimaraner bei der Zuchtschau in Schriesheim. Foto: Peter Dorn

Schriesheim. Ein Parcours der Eleganz und der Leistungsfähigkeit war die Zuchtschau des Weimaraner-Klubs, Landesgruppe Südwest, auf dem Gelände des Hundesportvereins. Diesmal stellten sich 26 Vertreter der edlen Hunderasse auf der Zuchtschau den kritischen Augen der Jury.

Für die so genannte "Formbewertung" zeichnete Meta Cramer verantwortlich, für den Wesenstest Hans Conring-Cramer. Nach Gesundheitstest, Form- und Haarwert folgt jeweils der Wesenstest, alles zusammen entscheidet über die Zuchttauglichkeit.

Diese edle und vielseitig einsetzbare Jagdhunde-Rasse beeindruckt allein schon durch ihre äußere Erscheinung und die elegante Farbe des Fells, was allzu leicht entzückte Hundefreunde vergessen lässt, dass der Weimaraner kein aparter Begleithund im "grauen Gewand" ist, sondern ein Jagdhund, der nach entsprechender Ausbildung seine Leistungsstärke in Feld, Wasser und Wald unter fachkundiger Führung ausleben sollte. Dass er insgesamt ein vielseitiger, sehr gelehriger und durch seine Anhänglichkeit ein "leichtführiger" Jagdhund ist, schätzen Kenner dieser Rasse.

Voraussetzung ist wie bei allen Hunderassen eine gute Zucht, darüber wacht der Weimaraner Klub. Der Wesenstest ist wichtig, "denn wir wollen keine ängstlichen, aber auch keine aggressiven Hunde, das ist eine der Zuchtvoraussetzungen", erklärte dazu Michael Meny, Landesgruppenvorsitzender und Zuchtschauleiter. Natürliche Abwehrmechanismen seien dagegen notwendig und erwünscht.

Für die Prüfungsvorbereitungen zeichnete Brigitta Guggolz verantwortlich. Die Mehrheit der Prüflinge war um die 15 Monate alt, Rüden und Hündinnen, Kurzhaar und Langhaar, waren angetreten , manche legten auch "nur" den Wesenstest ab. Jypsi und Krimhild vom Entenstrich, Asja und Bunny vom Forst, Anselm von Walhalla, Ayk von der Feder Au, Amor von der Forstburg, um nur einige der zumeist auch bildschönen Weimaraner zu nennen, traten in den Ring.

Die meisten der Aspiranten zeigten sich wenig beeindruckt, als Werner Thom vor ihnen mit Gegenständen "herumfuchtelte", um ihre Reaktion herauszufordern.

Einer quittierte die aus Hundesicht wohl komische Prozedur gar durch Gähnen. Doch im rechten Moment zeigte er für den Prüfer die richtige Reaktion (nicht ängstlich, aber auch nicht aggressiv), doch "was zu viel, ist, ist zu viel" – bestanden. Nur mit dem Bestehen am Wild (Gegenstand) und im Kreis (viele Personen im engsten Kreis, Hund und Herr im Zentrum) ist man als Weimaraner Rüde oder Hündin für die Zucht tauglich. Sicherheit und Furchtlosigkeit sowie neutrales Verhalten gegen Fremde sind erwünscht. Beim Formwert wird die körperliche Verfassung penibel geprüft, vom Gebiss bis zur Hinterhand werden alle Fehler und Vorzüge vermerkt, wer die Voraussetzungen nicht erfüllt, wird von der Zucht ausgeschlossen. Die im Durchschnitt gute Qualität des Nachwuchses zählt – wenn die äußere Schönheit noch hinzukommt, um so besser für den Züchter wie den Erwerber des Welpen.

Neben Form- und Wesenstest gab es auch eine Pfostenschau, eine Art "Messestand für Deckrüden-Besitzer". Wer einen zuchttauglichen Rüden hat, kann diesen hier präsentieren. Diese Deckrüden haben bereits alle Zuchtvoraussetzungen erfüllt und ihre Bewertungen gleich mitgebracht.

Besitzer von Zuchthündinnen haben so die Gelegenheit, vor Ort gleich mehrere interessante Deckrüden in Augenschein zu nehmen und bei Interesse Ahnentafel und Prüfungsergebnisse zu vergleichen.

Alle Prüflinge wurden nach Ablauf der Zuchtschau nochmals im Ring vorgestellt. Am Ende standen dann wichtige Einträge in der Ahnentafel. Der Dank der Veranstalter galt dem Hundesportverein, der das Gelände für die Zuchtschau zur Verfügung gestellt hatte.




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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung