Schriesheim im Bild 2023

15.08.2008

„Vergangenheit neu entdeckt"

Schriesheim. (zg/ans) Unter dem Motto "Vergangenheit neu entdeckt – Das Natur- und Industriekulturdenkmal Spatschlucht in Schriesheim" beteiligt sich die Stadt am "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 14. September. Der Treffpunkt ist um 11.15 Uhr die Bushaltestelle "Weites Tal" in der Nähe des Hotels "Scheid"

Die Geographin Iris Lippert führt zu Geologie und Kulturgeschichte der Spatschlucht. Jahrzehntelang gehörte die sonntägliche Wanderung in den Schriesheimer Wald zum guten Ton im Bergstraßenstädtchen. Oftmals erkoren sich die Wanderer hierbei die Spatschlucht zu ihrem Ziel. Seit Kurzem erfreut sich das Natur- und Industriekulturdenkmal Spatschlucht wieder wachsender Beliebtheit. Durch die Eröffnung des Geopfades "Steine, Schluchten und Sagen" rückte das Denkmal neu auf die Bildfläche von Wanderern, die naturnahe Erholung verknüpft mit interessanten Informationen zur Landschaft, zur Geologie und zur Kulturgeschichte zu schätzen wissen. Insbesondere der Abbau der umfangreichen Spatvorkommen hinterließ im Laufe der Zeit sichtbare Spuren in der Natur. Eindrucksvoll verweist die Spatschlucht auf die vielfach vergessene Schriesheimer Tagebautradition. Zuweilen waren über 50 Personen mit dem Abbau des Gesteins im Schriesheimer Wald beschäftigt.

Doch nicht von allen wird der unschätzbare Wert des Natur- und Industriekulturdenkmals erkannt: Viele Interessierte zerstören das Denkmal durch Herausbrechen von Gestein.

Um auf die Bedeutung und den Denkmalcharakter der Spatschlucht hinzuweisen, führt die Geologin Iris Lippert am Tag des offenen Denkmals zu historisch und industrie-archäologisch bedeutsamen Stätten des Tagebergbaus im Bereich der Spatschlucht. Auf der zirka drei Kilometer langen Wanderung wird sie die geologische Entstehung der Spatvorkommen, Aspekte der Landschaftsbildung und die Geschichte des Schriesheimer Spatabbaus streifen.

Die möglichst naturnahe Streckenführung bedingt, dass die Strecke nur für geübte Wanderer geeignet ist. Außerdem ist angemessenes Schuhwerk zu tragen, da insbesondere bei Nässe erhöhte Rutsch-, Absturz- und Steinschlaggefahr besteht. Wanderstöcke wären ebenfalls nützlich.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung