Schriesheim im Bild 2023

18.08.2008

Den Jugendtreff in Altenbach erhalten

Den Jugendtreff in Altenbach erhalten

Von Karin Katzenberger-Ruf

Jana Burwitz verlässt die Weinstadt wieder. Dort hat sie gelernt, dass Kinder und Jugendliche in Schriesheim doch noch etwas behüteter aufwachsen als in Heidelberg. Foto: Dorn

"Der Jugendtreff Altenbach muss unbedingt erhalten bleiben", sagt Jana Burwitz. Der Treff freitagabends im evangelischen Gemeindehaus stand im Frühjahr schon wenige Monate nach seiner Einrichtung auf der Kippe, weil Jugendliche zwar nicht vor Ort, aber im Ortsteil randalierten und jede Menge Müll hinterließen. Diese Sache scheint vorerst vom Tisch. Es ist wieder ruhiger geworden in Altenbach, seit Jana Burwitz mit Jugendlichen und Eltern Gespräche führte. Inzwischen ist auch das Müllproblem beseitigt. Dort, wo sich Jugendliche nach dem "Treff" treffen, steht ein extra Abfalleimer, der bislang auch genutzt wird. Seither hat sich niemand mehr beschwert. Die Jugendsozialarbeiterin Jana Burwitz war zwei Jahre lang in Schriesheim beschäftigt. Ab dem 1. Oktober ist sie, wie schon vorher, wieder bei der Stadtverwaltung Heidelberg und dort als Familienberaterin tätig. Sie wurde nach zwischenzeitlichem "Stellenstopp" zurückgeworben und wollte dieses Angebot nicht ausschlagen. Dafür hatte man wohl auch in Schriesheim Verständnis. Dort hat sie ihr Büro bislang noch im "Bachschlössl", ist in den nächsten Wochen dabei, einen ordentlichen Abschlussbericht zu erstellen und hat ansonsten mit dem laufenden Ferienprogramm in Schriesheim noch genug zu tun. Die Arbeit mit den Jugendlichen an der Bergstraße beziehungsweise in Altenbach hat ihr, wie sie sagt, viel Spaß gemacht.

Das Rauschen des Baches, das nun noch durch ihr Büro-Fenster dringt, wird sie in Heidelberg möglicherweise ebenfalls vermissen. "Vielleicht mache ich mir davon einen Mitschnitt", so ihre Überlegung. In Heidelberg wird Jana Burwitz mit der Familienhilfe zu tun haben und mehr als bisher ganz nah an familiären Situationen dran sein. In den zwei Jahren in Schriesheim hat sie gelernt, dass Kinder und Jugendliche hier doch noch etwas behüteter aufwachsen als in Heidelberg. So viel zum Thema "Provinz" im positiven Sinn. Wie sich die Situation in Altenbach weiter entwickeln wird, kann sie indessen nur schwer einschätzen. Soviel steht fest: Jene, die dort für Unruhe sorgten, kamen auch aus Nachbargemeinden. Wäre natürlich möglich, dass sie nun (dank "Schüler-Ticket" mit Bus und Bahn mobil) andere Orte unsicher machen.

Doch bei ihren klärenden Gesprächen hatte Jana Burwitz schon den Eindruck, dass zumindest bei den Jugendlichen aus Altenbach die Einsicht siegte und niemand mehr den Freitagstreff im Gemeindehaus aufs Spiel setzen wollte. Der hat momentan aber sowieso Sommerpause. Was ist, wenn es doch wieder Schwierigkeiten geben sollte? Da kann sich Jana Burwitz nur einen gesprächsbereiten Nachfolger wünschen, der auch einen Draht zu etwas schwierigeren Jugendlichen hat, bei denen erst noch Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Die Jugendsozialarbeiterin findet jedenfalls, das lohne sich immer.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung