Schriesheim im Bild 2023

09.09.2008

„Es ist noch alles offen"

Von Carsten Blaue.

Schriesheim. Klaus Grüber ist im Urlaub. Der KSV-Chef hatte sich bereits am Wochenende verabschiedet. Nach seiner ganzen Vorbereitungsarbeit sollte das Straßenfest nun ohne ihn laufen. Ein Zustand, an den man sich gewöhnen muss. Denn Grüber hatte ja jüngst angekündigt, sich aus der Organisation des Festes zurückzuziehen. "Was nächstes Jahr ist, wissen wir nicht. Es ist noch alles offen", sagte Karl-Heinz Schulz gestern im RNZ-Gespräch. Der Vorsitzende des Verkehrsvereins sagte, man müsse sich mal nach Grübers Urlaub zusammensetzen, und dann müsse "die Stadt auch mal Flagge zeigen", so Schulz.

Die letzten vier Straßenfeste wurden vom Organisationstrio Stadt, KSV und Verkehrsverein gestemmt. Wobei der Verkehrsverein vor allem den "Jazzpoint" und den Flohmarkt managte und der KSV das musikalische Programm auf den Bühnen sowie den Sicherheitsdienst. "Ich habe wirklich keine Ahnung, wie es weitergeht und mache mir darüber schon Gedanken", äußerte sich Schulz gestern besorgt. Bürgermeister Hansjörg Höfer wirkte gelassener. Auf Anfrage sagte er: "Wir werden mit dem KSV reden, das wird das Erste sein. Wir müssen sehen, ob jemand aus dem KSV die Rolle von Klaus Grüber übernimmt." Wenn dem nicht so wäre, würde sich die Stadt nicht verweigern, weitere Aufgaben in der Organisation zu übernehmen, aber, so Höfer: "Das Straßenfest sollte eigentlich ein Fest von Vereinen für Vereine bleiben. Es wäre schon schön, wenn es auch in Zukunft eine Arbeitsteilung zwischen dem Verkehrsverein und einem anderen großen Verein geben würde."

Darüber hinaus zog der Bürgermeister gestern eine rundum positives Fazit des 35. Straßenfestes: "Es war ein sehr schönes Fest der Schriesheimer. Sie haben mal wieder bewiesen, dass sie sich von so einem bisschen Regen nicht abhalten lassen." Die Stimmung sei "toll und friedlich" gewesen – gerade auch an der Bühne im oberen Schulhof: "Es gab überhaupt keine Probleme."

Durch den Regen am Samstag seien vielleicht nicht ganz so viele Auswärtige gekommen, so Höfer. Als umso gemütlicher habe er die Atmosphäre empfunden. Die Gewinner des Straßenfestes seien die Straußwirtschaften gewesen. Diese hätten großen Zulauf verzeichnet. Aber auch mit dem Andrang vor den Bühnen am Stadtbrunnen und im Weindorf war Höfer zufrieden. Karl-Heinz Schulz freute sich besonders darüber, dass der Flohmarkt mit seinen 330 Ständen so gut gelaufen ist: "Es war viel mehr los als im vergangenen Jahr." Die Schnäppchenanbieter hätten sich außerdem gut darauf geachtet, keinen Müll zu hinterlassen. Der Verkehrsvereinschef bedauerte, dass der "Jazzpoint" am Samstagnachmittag so verregnet gewesen sei: "Aber trotzdem war Publikum da."


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung