Schriesheim im Bild 2023

07.10.2008

TCS: Verständnis bringt keine neuen Plätze

Von Carsten Blaue.

Schriesheim. "Wir brauchen Platz", sagt Michael Henseler. Das Clubgelände des Tennisclubs Schriesheim (TCS) sei inzwischen ausgereizt. Nicht selten gebe es im Spielbetrieb Kollisionen. Auf einen Tennisplatz würden rein rechnerisch 54 Mitglieder kommen, so der Vorsitzende in seiner Saisonbilanz. Normalerweise liege hier der Schnitt bei 45 Mitgliedern: "Unser Anliegen ist also begründet und mit Zahlen belegbar", so Henseler.

Vor Jahren schon war dem Verein das Gelände der inzwischen völlig maroden "Hollandhäuser" für eine Erweiterung in Aussicht gestellt worden, da die Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte nur Provisorien seien. Inzwischen sind sie zur Dauerlösung geworden, auch wenn der Gemeinderat den Bau solider Häuser am heutigen Standort abgelehnt hatte. Denn eine Alternative für die "Hollandhäuser" ist bis jetzt nicht in Sicht.

"Wir bemühen uns zwar um eine Lösung, aber in den nächsten zwei Jahren dürfte es keine geben; es ist keine in Sicht", so die Einschätzung von Bürgermeister Hansjörg Höfer gestern auf Anfrage der RNZ. Zwar würden der Stadt Angebote für Häuser vorliegen. Etwas Geeignetes für die Unterbringung von Obdachlosen und Flüchtlingen sei aber nicht dabei. Noch im Oktober möchte der Bürgermeister mit dem Gemeinderat darüber sprechen, wie es in dieser Sache weitergehen soll. Und der TCS wartet: "So kommen wir nicht weiter", sagt Henseler. Auch das Verständnis der Parteien für die Situation des TCS bringe noch keine neuen Plätze. Der Zwang zum Aufnahmestopp neuer Mitglieder wäre das Schlimmste, sagt der Vorsitzende.

Ansonsten können Henseler und der Zweite Vorsitzende Andreas Bier zufrieden sein. Der TCS gehört zu den zehn mitgliederstärksten Tennisclubs in Baden mit stetigen Zuwächsen. Alleine dieses Jahr gab es ein Plus von über acht Prozent auf 537 Mitglieder, darunter 136 Jugendliche, hatte Sportwart Karl-Heinz Holz Zahlen parat. Alleine ihre Zahl hat im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel zugelegt. Der allgemeine Trend im Tennissport sieht da ganz anders aus. Zudem hatte der TCS für die kürzlich zu Ende gegangene Saison 20 Mannschaften gemeldet, davon zehn im Jugendbereich: "Das alles ist brutal viel", sagt Henseler.

Das erste Herrenteam ist "verdammt unglücklich" (Henseler) aus der Oberliga abgestiegen. Nächstes Jahr peile man aber sofort die Rückkehr in diese Klasse an, sagte Holz. Die Herren 55 verloren erst in der Relegation. Dafür sind die Herren III und die erste Damenmannschaft aufgestiegen. Zum positiven Saisonfazit gehören auch die ehrenamtlichen Kooperationen inzwischen mit beiden Grundschulen, Gesellschaftliches wie der Jazz-Frühschoppen zur Saisoneröffnung oder das Sommerfest sowie Engagements wie im Rahmen der Ferienspiele. Auch das Clubrestaurant "La Pineta" laufe super, so Henseler.

Sportlich soll es im kommenden Jahr einen weiteren Schub geben, wenn der TCS ab 1. Mai mit einem neuen Partner in der Tennisschule kooperieren wird: "Um den neuen Trainer werden uns viele beneiden", sagt Henseler. Den Namen wollte er noch nicht nennen: "Zunächst werden darüber die Mitglieder informiert."


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung