Schriesheim im Bild 2023

13.10.2008

Falschparker behindern Feuerwehr-Einsatz

Falschparker behindern Feuerwehr-Einsatz

Von Carsten Blaue.

Schriesheim. Gestern Nachmittag hatte die Schriesheimer Feuerwehr ihren 200. Einsatz dieses Jahres. Die Kameraden mussten mal wieder in den Steinbruch ausrücken. Ein Kletterer aus Mannheim war in der dritten Ebene abgestürzt und fiel etwa vier Meter tief. Wie schwer er sich dabei verletzte, teilte die Feuerwehr nicht mit. Der 22-Jährige musste vom Rettungshubschrauber "Christopf 53" abtransportiert werden, da der Rettungswagen kaum eine Chance hatte, schnell zu dem Verletzten vorzudringen. Und das lag an ignoranten Autofahrern.

"Leider kam es bei diesem Einsatz wieder zu extremen Behinderungen bei der Einfahrt in den Wald", sagte Schriesheims Feuerwehrkommandant Oliver Scherer: "Trotz des ausgeschilderten absoluten Halteverbots waren die Strahlenberger Straße und die Waldwege so extrem zugeparkt, dass sich der Großteil der Fahrzeuge einen anderen Weg durch den Wald suchen musste. Durch diese Aktion kam es zu einer nicht unerheblichen Zeitverzögerung." Außerdem wurde dabei ein Feuerwehrfahrzeug erheblich beschädigt. Für Scherer ist das Maß jetzt voll: "Wir werden Schranken beantragen. Die Genehmigung wird zwar keine einfache Sache, aber wir müssen es probieren." Im schlimmsten Fall können die Verkehrsbehinderungen der Rettungskräfte für Unfallopfer nämlich lebensgefährlich werden. Nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle wurde der verletzte Sportler von den Feuerwehrsanitätern erstversorgt und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreut. Der Rettungshubschrauber wurde von den Feuerwehrkameraden an den Ort des Geschehens gelotst. Nach der Versorgung des Bergsteigers wurde dieser von der Feuerwehr mit der Schleifkorbtrage zu "Christoph 53" durch das unwegsame Gelände getragen.

Damit war der Einsatz aber im Grunde noch nicht vorbei, denn auch die Heimfahrt der Rettungskräfte hatte es in sich; dazu Scherer: "Für die Strecke, die wir unter normalen Umständen in knapp zehn Minuten zurücklegen, brauchten wir dieses Mal über eine halbe Stunde – und die Unterstützung der Polizei."

Die Situation an der Einfahrt zum Wald im Bereich der Strahlenberger Straße hatte sich so zugespitzt, dass der Verkehr komplett zusammenbrach. Fahrzeuge, die sich entgegenkamen, konnten wegen der geparkten Autos rechts und links nicht mehr ausweichen. Es ging weder vor, noch zurück. Erst die Polizisten, die beim Einsatz im Steinbruch dabei waren, bekamen die Straße wieder frei. "Wir brauchen für das Verkehrsproblem jetzt dringend eine Lösung", unterstrich der Schriesheimer Feuerwehrkommandant.

Der Einsatz der 21 Schriesheimer Feuerwehrleute, der zwei Notärzte, fünf Rettungsdienstmitarbeiter und zwei Polizisten war nach zwei Stunden beendet.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung