Schriesheim im Bild 2023

14.10.2008

„Das wird einer der härtesten Wahlkämpfe"

Von Stephanie Kuntermann.

Schriesheim. "Wir wollen wieder zweitstärkste Kraft im Gemeinderat werden", erklärte der Ortsvorsitzende der Freien Wähler (FW), Heinz Kimmel, als Ziel der Kommunalwahl im nächsten Jahr. Bei einer gemütlichen Weinprobe wurde bereits ein Rahmen für den Wahlkampf abgesteckt, auch wenn dieser nach dem Bekunden Kimmels noch viel Gestaltungsspielraum lässt: "Es stehen auch noch nicht alle Kandidaten fest. Zwei oder drei Kandidaten wollten noch offen lassen, ob sie zur Wahl antreten."

Bei der Kommunalwahl 2004 lagen die FW nur wenige Zehntel hinter der Grünen Liste – 23,14 gegenüber 23,55 Prozent – diesen Rückstand wollen die "Gelben" bei der Wahl im Juni aufholen. Auf die Anzahl der Sitze im Gemeinderat hatte das Ergebnis übrigens keinen Einfluss. Grüne und Freie Wähler sind mit jeweils sieben Sitzen vertreten.

Bedauert wurde der Rückzug des Fraktionssprechers Friedrich Ewalds aus der Kommunalpolitik, den er am Tag vor der Weinprobe mitgeteilt hatte: "Er hatte bei der letzten Wahl alleine 5000 Stimmen, meinte aber, dass wir die auch wieder holen können", gab sich Kimmel zuversichtlich. Ewald habe versichert, die FW weiterhin zu unterstützen.

"Das wird einer der härtesten Wahlkämpfe, die wir je gemacht haben", befürchtete Dr. Wolfgang Metzger. Der Wahlkampf der FW in Bayern sei eine gnadenlose Materialschlacht gewesen. Die Wahl werde in erster Linie eine Wahl von Personen sein, so Metzger. "Wir sind die älteste und größte Bürger-Initiative im Land", sagte Kimmel. Zu den Prinzipien der Wählervereinigung habe von Anfang an gehört, in der Kommunalpolitik mitzuarbeiten, ohne eine Partei zu sein: "Es zählen Persönlichkeiten, keine Programme und Ideologien."

Gemeinderatskandidat Herbert Wink schlug vor, der individuellen Vorstellung der Kandidaten ein Grundkonzept voranzustellen, das gemeinsam erarbeitet werden könne. Mit diesem Vorschlag fand er Anklang in der Runde. Es wurde beschlossen, dass ein solches Grundkonzept erarbeitet wird. Auch äußerlich erhält der neue Wahlprospekt der FW ein neues Gesicht: "Wir dürfen das alte Logo nur noch mit Genehmigung verwenden, und die haben wir nicht", so Kimmel. Statt des alten Logos, das die Wappen Schriesheims und der Ortsteile enthält, schwebte den Gemeinderatskandidaten ein Strahlenburg-Umriss vor. Erarbeitet werden soll das Konzept vom Gremium für Wahlwerbung. Metzger und Dr. Herbert Kraus erklärten sich bereit, für den Kreistag zu kandidieren. Ein dritter Listenplatz ist noch frei. In den nächsten Wochen geht die Erstellung der Kandidatenliste für den Gemeinderat in die heiße Phase: In einer Vorauswahl werden Kandidaten und Listenplätze festgelegt. Wegen Umzugs und aus beruflichen Gründen treten Sabine Reinhard und Matthias Urban nicht mehr zur Wahl an. Monika Oelrich-Wähling kandidiert wegen ihres Umzugs nach Schriesheim nun für die Kernstadt, nicht mehr für Ursenbach. "Ein zweiter Kandidat für Ursenbach wird noch gesucht", erklärte Kimmel.

Neu auf der Liste ist Dennis Markmann. Der 30-jährige Polizeibeamte engagiert sich in seiner Freizeit im KSV und bei der Freiwilligen Feuerwehr. Für ihn und die übrigen Kandidaten beginnt am 18. Januar der Wahlkampf mit der Kandidatenvorstellung im Feuerwehrhaus. Der nächste FW-Termin hat dagegen weniger mit Politik und eher mit gut-bürgerlicher Küche zu tun: Am Sonntag, 26. Oktober, ab 11 Uhr, findet das alljährliche Ochsenkopfessen in der Gärtnerei Kimmel statt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung