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Ein guter Abend für den Nachwuchs
Schriesheim. (cab) "Wir als Stadt tragen Verantwortung für unsere Kinder. Und wir müssen auch für die Jugendlichen Verantwortung übernehmen": Diesen Satz von Bürgermeister Hansjörg Höfer im Vorfeld der gestrigen Sitzung des Gemeinderats untermauerte das Gremium mit zwei Beschlüssen. Die Stadträte billigten den Zuschussbedarf des "Waldkindergartens". Zudem beschlossen sie, dass die Stadt ihren Teil zur Mitfinanzierung der pädagogischen Arbeit der Regionalen Jugendagentur "Job Central" beiträgt. Beide Entscheidungen fielen einstimmig.
Schriesheim ist Mitglied im Trägerverein von "Job Central". Zu den Aufgaben der Regionalen Jugendagentur gehören die Unterstützung von Hauptschülern bei der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung, die Vor- und Nachbereitung von Praktika sowie die Darstellung von Ausbildungsangeboten. Bisher trugen die Stadt Weinheim und die Freudenberg Stiftung einen Teil der Finanzierung. Rund 50 Prozent der Einnahmen stammten aus dem Europäischen Sozialfonds. Fördermittel, die jährlich neu eingeworben werden müssen – mit der Ungewissheit der Bewilligung. Ohne Nachweis von Eigenmitteln gibt zudem kaum Chancen auf Fremdfördermittel.
Daher nun die finanzielle Beteiligung der acht Mitgliedsgemeinden im Trägerverein an den Personalkosten nach einem Verteilungsschlüssel, der sich an der Einwohnerzahl orientiert. Schriesheim zahlt demnach 14 Prozent. Das sind jährlich 10500 Euro. Die Regelung gilt zunächst für die Jahre 2009 bis 2011.
Die Einrichtung "Job Central" sei an sich gut, der Kostenanteil der Stadt aber nicht gerade gering, sagte CDU-Stadträtin Isolde Nelles. Ihre Fraktion stimme zu. Nach drei Jahren müsse man sich aber das Kündigungsrecht vorbehalten, "sollte der Erfolg der Arbeit nicht unseren Vorstellungen entsprechen."
Heute schmücke sich Georg Wacker als Kultusstaatssekretär mit "Job Central". Damals als CDU-Stadtrat sei er noch gegen die Mitgliedschaft im Trägerverein gewesen, gab es einen Seitenhieb von GL-Stadträtin Dr. Barbara Schenk-Zitsch. Ihre Fraktion stimme gerne zu. Die Regionale Jugendagentur sei eine Begleiterin der Jugendlichen auf dem schweren Weg zwischen Schule und Beruf.
Dr. Herbert Kraus (FW) sagte, die Zahl der Hauptschulabsolventen, die den beruflichen Weg einschlagen, sei erschreckend niedrig – das gelte aber nicht nur für Hauptschüler. Auch SPD-Sprecher Hans-Jürgen Krieger machte die Bedeutung der Arbeit von "Job Central" deutlich: "Diese setzt da an, wo die Kompetenz der Schulen Grenzen findet." Jetzt müsse finanzielle Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit für diese Arbeit her. "Gute Arbeit braucht stabile Bedingungen", nickte auch FDP-Stadtrat Wolfgang Renkenberger. Bezüglich der Bezuschussung für den "Waldkindergarten" des Vereins Purzelzwerg sagte er: "Für Schriesheim als Waldgemeinde ist ein ’Waldkindergarten’ etwas Angemessenes und Gutes."
Im vergangenen November wurde der "Waldkindergarten" in die örtliche Bedarfsplanung aufgenommen. Damit ist das Recht auf städtische Bezuschussung verbunden. Für den Rest des Jahres 2007 gewährte der Gemeinderat gestern gut 6800 Euro, für dieses Jahr eine Vorauszahlung von gut 45200 Euro. Darüber hinaus gewährt die Stadt einen freiwilligen Zuschuss in Höhe von 404 Euro für die Jahre 2007 und 2008.
Bürgermeister Hansjörg Höfer erinnerte an die "Riesennachfrage" für den "Waldkindergarten", der eine zweite Gruppe sowie seinen Umzug plane – ins Weite Tal nämlich (wir haben berichtet).
Die CDU befürworte den "Waldkindergarten", unterstrich Nelles. Vielleicht entwachse diesem ja mal ein Förster. Die Einrichtung sei eine Bereicherung, sagte Heinz Waegner (GL), und Kraus erinnerte daran, dass die Stadt ohne den "Waldkindergarten" ein unlösbares Raumproblem hätte. "Wir freuen uns über die hohe Akzeptanz", betonte Krieger.
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