Schriesheim im Bild 2023

25.10.2008

Wir wollen keinen neuen Schilderwald

Schriesheim. (sk) "Wie bekommt man es trotz wenig markanter Beschilderung hin, dass die Leute in die Innenstadt abbiegen?". Diese Frage stellte Wirtschaftsförderer Dr. Hans Jörg Schmidt dem Gemeinderat und gab auch gleich die Antwort: durch ein Beschilderungskonzept.

Wie das aussehen soll, steht noch nicht fest. Schmidt wollte in der Sitzung zunächst grünes Licht für ein Konzept, das ihm das Gremium auch einstimmig gab. Dass sinnvolle, einfache Schilder mehr Gäste und somit auch weitere Belebung von Gastronomie und Einzelhandel in die Stadt bringen, davon war Schmidt überzeugt: "Es lohnt sich, eine für Schriesheim einheitliche Beschilderung zu präsentieren", sagte der Wirtschaftsförderer, der zugleich Stadtarchivar ist.

Umlandgemeinden hätten es vorgemacht und Erfolg damit gehabt. Es sei wichtig, mit den Pfunden zu wuchern, die Schriesheim hat – beispielsweise mit der großen Zahl kostenloser Parkplätze auf dem Festplatz. Dorthin sollte eine Beschilderung führen. Denkbar seien aber auch Hinweise auf die Sehenswürdigkeiten oder "Wege zum Wein", also zu den Schriesheimer Weingütern. "Wir brauchen auch eine Beschilderung zur Strahlenburg, denn man findet umso schwerer hin, je näher man ihr kommt", argumentierte Schmidt. Er präsentierte auch Bilder, wie so eine Beschilderung aussehen und wo man Infotafeln aufstellen könnte.

"Wir wollen eine Übersicht schaffen und keinen neuen Schilderwald", sagte GL-Stadtrat Johannes Scharr, der dafür plädierte, gerade die unübersichtlich beschilderte Kreuzung B3/ Talstraße besser zu gestalten. FW-Fraktionssprecher Friedrich Ewald freute sich über die Initiative: "Wir haben zum ersten Mal das Gefühl, dass der Startschuss gegeben ist, der zu einer Vollendung der Maßnahme führt." Siegfried Schlüter von der CDU erinnerte an frühere Versuche, ein Beschilderungskonzept auf die Beine zu stellen: "Das Thema begleitet mich, seit ich im Gemeinderat bin."

Skeptisch zeigte sich SPD-Stadtrat und Verkehrsvereinschef Karl-Heinz Schulz. Schon vor drei Jahren hätte die Stadt ein solches Konzept haben können, das 25000 Euro gekostet hätte. Jetzt sei von 50000 Euro die Rede gewesen: "Ich will eine Aussage, dass 2009 das Geld dafür in den Haushalt eingestellt wird", forderte er. Unterstützung kam von FDP- Stadtrat Wolfgang Renkenberger, der die Idee für eine gute Sache hielt: "Ich würde den Finanzierungsbeschluss mittragen."

Als weitere Wirtschaftsförderungsmaßnahme regte CDU-Stadtrat Anselm Löweneck an, den "Marktplatz" auf der Schriesheim-Homepage "zum Leben zu erwecken". Das Forum für Gewerbe, Hotels, Gaststätten und Kommunalpolitik weist bisher lediglich Einträge der Parteien auf. Bei Hotels und Gaststätten gibt es nur einen Link zur Homepage des Verkehrsvereins.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung