Schriesheim im Bild 2023

29.10.2008

Das Amt bleibt in der Familie

Von Stephanie Kuntermann.

Schriesheim. Eine starke Jugendorganisation, die dem bundesweiten Trend zum Mitgliederschwund trotzt – das war Sebastian Cunys erfreuliche Bilanz für die Arbeit der Jusos.

Der Ortsvereinsvorsitzende der Mutterpartei fand lobende Worte für den scheidenden Jusosprecher Jens Ginal, der aus beruflichen Gründen nach Berlin zieht. "Wir verlieren einen engagierten, wichtigen Mitstreiter", so Cuny im Rückblick auf die letzten zweieinhalb Jahre, in denen Ginal den Vorsitz der Schriesheimer Jusos innehatte. "Die Jusos sind vielleicht nicht die zahlenmäßig stärkste Jugendorganisation, aber die stärkste von dem, was gehört und wahrgenommen wird", erklärte Cuny.

Er habe Ginal als brillanten Analytiker und souveränen Moderator von Podiumsdiskussionen kennen gelernt, erinnerte sich SPD-Fraktionschef Hans-Jürgen Krieger. "Allgemein sind die Jusos mit guten Personen vertreten, die auch bei den älteren Bürgern ein gutes Standing haben", bemerkte Krieger.

Die Jusos machten keine "Politik für den Papierkorb", bei Themen wie dem Jugendgemeinderat und der Jugendsozialarbeit hätte sich ihr hartnäckiges Engagement bezahlt gemacht. Auch Zweiter Sprecher Nico Masing lobte die Zusammenarbeit mit Jens Ginal: "Sie lief rund." Ginal selbst lobte einen guten Zusammenhalt der Mitglieder, was sich beim guten Besuch der Stammtische bemerkbar mache. Drei oder vier neuen Mitgliedern standen Umzüge anderer Mitglieder gegenüber. "Eine gewisse Fluktuation muss man akzeptieren, aber man muss auch ständig am Ball bleiben", so Ginal. Er bedauerte, dass die Schriesheimer Jusos, wie viele andere politische Organisationen, zu wenig weibliche Mitglieder haben.

Im abgelaufenen Vereinsjahr gab es zahlreiche politische und gesellige Veranstaltungen, beispielsweise Vorträge über Studiengebühren, Jugendgewalt oder Rechtsextremismus. Leider sei die letzte Veranstaltung nicht sehr gut besucht gewesen. Positiv seien Erfolge in der Kommunalpolitik und eine größere Einflussnahme auf Kreisebene. "Immerhin sind wir einer der größten Ortsvereine im Kreis", so Ginal. Die Jugendorganisation habe die Mutterpartei unterstützt und sei für das kommende "Superwahljahr" gut aufgestellt.

Das Amt des Ersten Sprechers blieb in der Familie: Einstimmig wählten die Mitglieder Marco Ginal zum Nachfolger seines Bruders. Masing wurde im Amt bestätigt, für den scheidenden Moritz Baier wurde Thomas Schmelzer in das Amt des Kassiers gewählt. Zum Schriftführer wurde Moritz Baier gewählt, Kassenprüfer wurden Patrick Weise und Hannes Künemund.

Ziele des Ortsvereins seien weiterhin eine positive Entwicklung der Mitgliederzahlen, außerdem ein guter Wahlkampf, so der neue Erste Sprecher. Er wies auch auf das geringe Interesse junger Wähler an der Politik in Europa hin: "Wir sollten uns überlegen, wie wichtig Europa für uns ist."

Außerdem sei es sehr wichtig, an die Erfolge des letzten Kommunalwahlkampfs anzuknüpfen: "Wir können sehr stolz auf diesen Wahlkampf sein." Wichtig sei auch, dass die Jusos Einfluss auf die Auswahl eines neuen Jugendsozialarbeiters nehmen könnten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung