Schriesheim im Bild 2023

31.10.2008

Schokolade und Wein haben viel gemeinsam

Dass Wein und Schokolade wirklich zusammenpassen, zeigte sich einmal mehr beim Probieren – vor allem wenn man die Regel befolgt: Je kräftiger das Kakao-Produkt, umso kräftiger muss auch der Rebensaft sein.

Schriesheim. (keke) "Spüren Sie’s? Merken Sie, wie sich die Süße des St. Laurent mit dem intensiven kakaobetonten Aroma der 72-prozentigen ,Quizas Grand Cru Indigena Amazonia’ verbindet? Nehmen Sie noch ein Stück von der 64-prozentigen ,Trinitario’", lassen Sie sie auf der Zunge zergehen und trinken Sie ein Schlückchen ,Pinot Noir Blanc de Noirs’ dazu."

Mustafa Taslaman ist die Freude an diesen Kombinationen deutlich anzumerken. Viel haben der Wein-Verkaufsberater der Winzergenossenschaft Schriesheim und "Chocolats-de-Luxe"-Geschäftsführerin Michaela Schupp aus Kelkheim über die lange Tradition, Kultur und Harmonie zu erzählen, welche edelste Schokolade und besten Wein verbindet.

Denn für immer mehr Genießer sind Schokolade und Wein mittlerweile zu "Traumpartnern" geworden, die überraschend viel gemeinsam haben. In der passenden Kombination harmonieren und ergänzen sich die beiden "Glücklichmacher" wunderbar. Beide sind gesundheitsfördernd und beiden gemeinsam sind fruchtige, blumige, holzige, würzige und buttrige Noten, die sich gegenseitig ergänzen und wunderbare neue Geschmackserlebnisse hervorbringen.

Anschaulich beschreiben Taslaman und Schupp die Gleichartigkeit in Bezug auf Aromenvielfalt und Vielschichtigkeit im Geschmack. Unzählige der besten Schokoladentafeln der Firmen Beschle (Schweiz), Pacari (Ecuador), Cluizel (Frankreich), Amadei (Italien), Rovira (Spanien) und Chococult (Deutschland) werden am Samstagvormittag angebrochen, Flasche um Flasche Schriesheimer Rittersberg und Kuhberg entkorkt und verkostet.

Zugegeben: Neben der Neugierde überwiegt bei vielen Kunden, die "eigentlich nur gekommen sind, um sich für das Wochenende mit einigen guten Tropfen Schriesheimer Weines einzudecken", zu-nächst die Skepsis. Doch ebenso schnell lassen sich die meisten zum Probieren verführen. "Passen Wein und Schokolade überhaupt zusammen?", greift eine ältere Stammkundin zu. Und wenn ja: "Was sind die Voraussetzungen dafür?" will es ein Weinliebhaber "genauer wissen".

Letztlich entscheidet der eigene Gaumen darüber, ob eine Wein-Schokoladen-Paarung gelungen ist oder nicht, macht Michaela Schupp deutlich. Herkunft und Verarbeitung spielten bei beiden eine entscheidende Rolle, fügt Taslaman hinzu. "Nur aus den besten Trauben lässt sich hervorragender Wein machen."

Genauso sei das auch bei der Schokolade, nickt Schupp. Nur bei besten Schokoladen seien die Aromen- und Geschmackskomponenten so ausgeprägt, dass ein passender Wein hierzu gefunden werden kann.

"Stundenlang" habe man während der Woche gemeinsam verkostet und probiert, welche Weinsorte am besten zu welcher Schokosorte passt, schmunzelt WG-Geschäftsführer Harald Weiss. Dabei ist die Grundregel denkbar einfach. Edle Weine harmonieren hervorragend mit kräftigen Schokoladen aus besonders hochwertigen Kakaobohnen. Umgekehrt: gilt für Schokoladen mit einem sehr hohen Kakaoanteil: Je kräftiger die Schokolade, desto kräftiger muss der Wein sein.

Michaela Schupp ist nicht mehr zu bremsen: "Trinken Sie erst einen Schluck, dann kauen und lutschen Sie ein Stückchen Schokolade und lassen es auf der Zunge spazieren gehen, um möglichst viele Geschmacksknospen zu erreichen. Schlucken Sie die Schokolade hinunter und nehmen Sie unmittelbar anschließend wieder einen kleinen Schluck vom Wein. So verbinden sich die Aromen von Wein und Schokolade am besten."

"Ein trockener Schriesheimer Riesling Kabinett passt zu heller Schokolade mit Chili, eine Riesling Spätlese zu einer Grand Cru Maracaibo Criolait ,Fleur de Sel’", schenkt Taslaman nach. Während eine kräftige Spätburgunder Rotwein Spätlese im Holzfass gereift ein "Muss" zu einer "Grand Cru Classic Java 64%" darstellt, schwört Taslaman auf die damit zu erreichende "Bereicherung der eigenen Sinnes-Welt".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung