Schriesheim im Bild 2023

09.11.2008

Bürger wollen Autos im Uzèsring einbremsen

Schriesheim. (cab) Weite Teile des Baugebiets "Nord" sind als "verkehrsberuhigter Bereich" ausgewiesen. Entsprechende Verkehrsschilder weisen darauf hin. Was offenbar nicht ausreicht. Anwohner des Öko-Quartiers "Solaris" beobachten, dass sich viele Autofahrer nicht an die angeordnete Schrittgeschwindigkeit halten – vor allem im Uzèsring. Hier wohnen viele Familien. Die Eltern sind über die Verkehrssituation beunruhigt und fürchten um die Sicherheit ihrer Kinder, die auf den angrenzenden Fußwegen spielen. In einer Umfrage äußerten sich fast 90 Prozent der 134 Haushalte im und am Uzèsring zu diesem Thema. 87 Prozent aller Befragten sprachen sich für den Einbau von Fahrbahnschwellen aus, die den Autoverkehr abbremsen sollen. Diese sollten im Uzèsring vor allen Stichwegen installiert werden.

Das teilten die Anwohner Wulf Berschin, Anika Hüsing, Anika Merkel, Carolin Rodler, Meinolf Thiemann und Barbara Weiß der Stadtverwaltung und den Gemeinderatsfraktionen gestern schriftlich mit und luden zum Termin vor Ort ein.

Den Kommunalpolitikern soll die gefährliche Verkehrssituation vor Augen geführt werden. Zudem wollen die Bürger mit ihnen über mögliche Lösungen diskutieren, und zwar am kommenden Samstag, 15. November, ab 11 Uhr. Treffpunkt ist der Gehweg an der Einmündung Uzèsring 49/51. Die Verwaltung habe das Problem bereits erkannt, sagte Berschin gestern im RNZ-Gespräch. Gemeinsam mit Peter Hartmann aus dem Ordnungsamt habe er die Lage vor Ort schon besprochen, nachdem das Rathaus im vergangenen Monat auf die Verkehrssituation aufmerksam gemacht worden sei.

Berschin und seine Mitstreiter sehen die Ursache für das schnelle Fahren im Uzèsring vor allem in dessen baulicher Gestaltung. Die Straße beschreibe ein Rechtseck, dessen gerade Strecken den Eindruck einer übersichtlichen, teilweise zweispurigen Fahrbahn erwecken würden. Dieser Eindruck trüge jedoch, heißt es in dem Schreiben der Bürger. An mehreren Stellen würden zudem unvermittelt Fußwege in den Uzèsring münden. Nicht nur Ortsfremde seien sich dieses Gefahrenpotenzials nicht immer bewusst.

Man könne darüber hinaus von spielenden Kindern keine Aufmerksamkeit für den Straßenverkehr erwarten, die schon erwachsene Autofahrer nicht aufzubringen imstande seien, so die Bürger, die schließlich auf die Straßenverkehrsordnung verweisen. Laut dieser seien Schilder in einem verkehrsberuhigten Bereich zu wenig. Dieser müsse auch in seiner baulichen Gestaltung klar von anderen Straßen abgegrenzt werden. Das sei im Uzèsring noch nicht gelungen.

Die geforderten Bremsschwellen könnten aus Kautschuk sein, schreiben die Anwohner. Diese Schwellen seien mit 170 Euro pro Stück vergleichsweise günstig und zudem pflegeleicht und leise.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung