Schriesheim im Bild 2023

11.11.2008

Gestern begann der Bau eines „Meilensteins"

Von Carsten Blaue.

Schriesheim. Vergangene Woche wurde schon die Fassade des Schulgebäudes im Bereich der neuen Mensa zurückgebaut. Gestern griffen Stadträte, Schülersprecher, die drei Schulleitungen des Kurpfalz-Schulzentrums sowie Architekt Norbert Morast und Bürgermeister Hansjörg Höfer zu den Spaten, um den Baustart für die Mensa auch offiziell zu besiegeln. Diese sei "ein Meilenstein", sagte Matthias Nortmeyer, der Direktor des Kurpfalz-Gymnasiums, in dessen südwestlicher Ecke der Anbau erfolgt.

Die Mensa werde ein "Ort der Begegnung" des ganzen Schulzentrums, ein kultureller Treffpunkt und Veranstaltungsraum, sagte Nortmeyer. Höfer sprach in seiner Begrüßung von einem "wichtigen Mosaikstein im Gesamtkonzept der Schulstadt". Mit dem Spatenstich für die Mensa "beginnen wir ein wichtiges Stück von Schriesheims Zukunft". Der Bürgermeister hob die Bedeutung der Stadt als Schulstandort hervor. Gerade durch die Investitionen in die Bildung und in optimale Lernbedingungen sei Schriesheim attraktiv für junge Familien mit schulpflichtigen Kindern.

Und die Angebotsvielfalt im Schul- und Erziehungsbereich lasse die Stadt im Vergleich zu anderen Gemeinden auch zukünftig "nicht alt aussehen", so Höfer. Es sei nicht selbstverständlich, dass eine Stadt von der Größe Schriesheims über alle Schulzweige von der Grundschule bis zum Gymnasium verfüge: "Und so manches Mal stellt unser uneingeschränktes Bekenntnis zum Bildungsstandort den städtischen Haushalt vor große finanzielle Herausforderungen. Doch Bildung ist Zukunft", sagte der Bürgermeister, der dem Land für die Bezuschussung der Mensa dankte: "Ohne die großzügige Mittelzusage wäre die Realisierung des Vorhabens kaum möglich gewesen." Die Mensa werde auch optimale Rahmenbedingungen für das achtjährige Gymnasium schaffen, durch das sich die tägliche Zahl der Schulstunden erhöhe. Etwa 150 bis 200 Essen könnten pro Tag in der Küche zubereitet werden, hoffte Höfer darauf, dass die Schüler die Mensa nach ihrem Bau annehmen und die Eltern die Stadt dabei unterstützen. Die transparente Architektur werde zum Verweilen einladen, die begrünten Flächen würden "ökologische Farbtupfer" setzen.

Architekt Morast dankte für das Vertrauen der Stadt und des Gemeinderats und würdigte die Zusammenarbeit mit Volker Rehberger und seiner Nachfolgerin Astrid Fath. Die Gespräche mit der Stadtbaumeisterin seien konstruktiv, was umso wichtiger sei, als dass es doch keinerlei Bestandspläne des Schulgebäudes gebe. Das habe er in 17 Jahren Berufserfahrung so auch noch nicht erlebt: "Wir wussten also erst nach dem Rückbau der Fassade, was uns erwartet." Trotz dieser Probleme seien die Planunterlagen rechtzeitig fertig geworden.

Auf RNZ-Nachfrage sagte Rehberger, dass es bestimmt irgendwo die Bestandspläne gebe: "Die findet aber niemand mehr." Schon während seiner ganzen Tätigkeit als Stadtbaumeister habe man sie gesucht. Morast ging auch auf das Ausgabenplus für die Rohbauarbeiten in Höhe von etwa 33000 Euro ein und stellte klar: "Das sind eigentlich gar keine Mehrkosten, weil das Gebäude gegenüber der ursprünglichen Planung um rund zehn Prozent vergrößert wurde." Dabei handelt es sich vor allem um zwei Lagerräume. Schließlich präsentierte Morast einige Eckdaten zur neuen Mensa.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung