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Wer cool bleiben will, der kühlt seine Minigolf-Bälle
Im Schriesheimer Minigolfpark sind die deutschen Kombi-Meisterschaften in vollem Gange - Beobachtungen vom Rande der Bahnen.
Schriesheim. (anzi) Da sind wirklich die Profis am Werk. Man muss nur einmal zuschauen, wie einer einen Ball schlägt und diesen als Ass ins Loch trifft. "Mehr wie drei Zweier hat hier so gut wie keiner", bestätigt auch Miniaturgolf-Anlagenchef Rainer Ritschel das Können der Spieler. Er spricht von zwei Schlägen, die die Minigolfspieler brauchen, um den Ball an einer Bahn ins Loch zu schlagen. Bei allen anderen Bahnen ist nur ein Schlag nötig. Zumindest auf den 18 Stahlrahmen-Eternitbahnen, die bereits gestern schon ein Spieler mit 18 Schlägen und somit 18 Assen hinter sich gebracht hat. Bei den 18 mit Filz beschichteten Bahnen sieht es schon ein wenig anders aus. "Die sind auch schwieriger zu spielen, erläutert der Chef. "Die Reibung ist größer. Die Bälle rollen nicht so leicht, wie bei den glatten Eternitbahnen."
Im Minigolfpark Schriesheim begannen gestern die Deutschen Kombimeisterschaften im Bahnengolfen mit den ersten Vorrunden. Männer gegen Männer, Frauen gegen Frauen, bei den Kombimeisterschaften kommt es nicht auf das Alter an. Da spielen "alte Hasen" gegen ganz junge. Manche haben den Ehrgeiz auf jeden Fall zu gewinnen, für andere ist es nur wichtig, dabei zu sein. Auch heute werden die restlichen Vorrunden gespielt. (Insgesamt 90 Bahnen). Am Samstag ist dann der große Tag. Nach dem K.o.-System werden die erste und zweite Zwischenrunde gespielt und dann die abschließende Finalrunde. Wer an diesem Tag noch mitspielt, hat es schon weit gebracht. Im Prinzip geht es darum: Wer die wenigsten Ballschläge benötigt, hat gewonnen. Doch zum Profi-Minigolfen gehört noch viel mehr.
Die Beschaffenheit des Balls ist besonders wichtig. Es gibt schnelle und langsame Bälle, je nach Art und Härte des Hartgummisballs und je nach Art der Bahnen und ihrer Hindernisse werden diese eingesetzt. Auf Grund des Materials können die Bälle sich, gerade bei starker Sonneneinstrahlung verformen. Daher haben alle Spieler entweder eine kleine Kühltasche dabei, in denen die vielen bunten Bällchen ihre Form und Sprungkraft bewahren. Auch Eimer mit kaltem Wasser, in denen neben Getränken die Bälle gekühlt werden, sieht man die Minigolfspieler mit sich tragen.
IAuch Titelverteidigerin Alice Kobisch vom 1. MGC Mainz kühlt ihre Bälle. Sie erzählt, dass neben den Bällen die Konzentration und Tagesform ganz entscheident beim Spiel ist. Die Minigolfer sind auch teilweise sehr angespannt und verbissen, andere scheinen alles etwas lockerer zu nehmen. Ab und an hört man laute Jubelschreie und wenn ein Ball nicht da hin gerollt ist, wo er hin sollte, gibt es auch mal weniger nette Ausrufe. Gegen die brennende Sonne haben manche einen Schirm dabei, den Kollegen oder Schiedsrichter während des Spiels schützend über sie halten.
Rainer Ritschel ist ebenfalls Schiedsrichter (an der gelben Armbinden zu erkennen). Er klärt, wenn Regeln nicht eingehalten werden, es Unstimmigkeiten gibt oder wenn ein Spieler aus Ärger die Oberflächen der Bahnen so behandelt, wie es eigentlich nicht sein sollte. Da insgesamt 120 Spieler an den Meisterschaften teilnehmen, gibt es an manchen Bahnen schon mal einen Stau, auch wenn die "Teams" an verschiedenen Bahnen beginnen. Ein Grund ist auch, dass, meist die Damen häufig auf die Toilette müssen und das Spiel unterbrochen wird. "Bei der Hitze müssen die Spieler viel trinken. Dann kommt noch die Aufregung hinzu", weiß der Minigolfpark-Chef.
Doch Konzentration ist das A und O. "Manche lenken sich dazwischen ein wenig ab, andere verziehen sich in die Ecke oder mit einem Buch in den Schatten", zählt Ritschel die Konzentrationserhaltungstechniken der Spieler auf. Wenn dann geschlagen wird, ist alles ganz still. Die Bahnen sind auch mit Bändern abgesperrt, damit niemand stört. Der Spieler konzentriert sich auf den kleinen Ball, zirkelt seinen L-förmigen Schläger aus, schlägt, hält den Atem an und ist erleichtert, wenn er das Loch getroffen hat.
Titelverteidigerin Kobisch spielt seit 1976 Minigolf. Sie kam, wie viele der Profispieler, durch ihre Eltern dazu, die eine eigene Anlage besitzen. Sie findet es immer wieder aufs neue aufregend bei solchen Meisterschaften mitzuspielen. Ebenso wie Mitstreiter Wilfried Hoose, der schon seit er 12 ist, Minigolf spielt. "Wenn man einmal damit angefangen hat, bleibt man dabei", ist er sich sicher.
INFO: Die weiteren Vorrunden der Deutschen Kombi-Meisterschaften sind heute ab 8 Uhr im Minigolfpark zu sehen (Zuschauer willkommen). Am Samstag gibt es ab 8 Uhr dieZwischenrunden und die Finalrunde mit anschließender Siegerehrung.
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