Schriesheim im Bild 2023

18.11.2008

„Vision ist in Erfüllung gegangen"

„Vision ist in Erfüllung gegangen"

Von Carsten Blaue.

Die Ehrenbürger Peter Hartmann und Peter Riehl (vorne links und rechts), Bürgermeister Höfer, Regierungspräsident Kühner, Innenminister Rech, Staatssekretär Wacker, Landrat Schütz sowie die Landtagsabgeordneten Junginger und Arnold (von links). Foto: Dorn

Schriesheim. Der gestrige Tag in Schriesheim bekam viele Attribute: groß, wunderschön, erfreulich und sogar historisch. Historisch ist sicher nicht untertrieben, denn mit dem Spatenstich für die Brückenbauwerke der künftigen L 536 begann die erste Bauphase für den Branichtunnel. Dieser soll ab dem Jahr 2014 nicht nur die viel zu enge Ortsdurchfahrt der Talstraße entlasten, sondern auch den Vorderen Odenwald besser an die Rheinebene anbinden. Selbst der auch für Verkehr zuständige Innenminister des Landes, Heribert Rech (CDU), war persönlich gekommen, um die 63 Millionen Euro teure Maßnahme des Landesstraßenbaus auf den Weg zu bringen.

Weit über 30 Jahre kämpften allen voran Peter Riehl als Bürgermeister und die BI Talstraße für den Tunnel. Die Bürgerinitiative demonstrierte ihr Glück und ihre Dankbarkeit für den Baustart gestern mit einem großen Transparent und Schriesecco für alle. Das Verdienst des heutigen Ehrenbürgers ordnete Regierungspräsident Rudolf Kühner in seiner Ansprache richtig ein: "Ohne Peter Riehls Einsatz stünden wir heute nicht hier." Kühner maß dem Branichtunnel große Bedeutung bei: "Dieser wird uns ein Stück voranbringen in der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Region. Und er wird die Lebensqualität der Anwohner verbessern." So ein Baubeginn sei immer ein freudiges Ereignis, sagte Rech anschließend. Als Bad Schönborner sei er mit den Schriesheimer Verkehrsverhältnissen durchaus vertraut, sah der Minister die Notwendigkeit für den Tunnelbau. Aber: "Die Finanzierung bereitete dem Land erhebliches Kopfzerbrechen." Erst das im vergangenen Jahr vom Landtag verabschiedete Impulsprogramm sei der Durchbruch gewesen. Rech stellte klar, dass die Straße auch in Zukunft der Verkehrsträger Nummer eins sei: "Hier müssen wir also investieren", forderte der Innenminister auch Gelder aus Berlin fürs Ländle. Die Bundeswege in Baden-Württemberg seien schon seit Jahren chronisch unterfinanziert. Dabei sei Mobilität die Grundlage einer gesunden Wirtschaft, und als Land mit starker Wirtschaftskraft habe man im Südwesten nun mal viel Verkehr.

Von einem "großen Tag" für Schriesheim sprach Bürgermeister Hansjörg Höfer: "Eine Vision ist in Erfüllung gegangen", dankte er den Entscheidungsträgern in Stadt und Land. Bei aller Freude sollte man sich nicht zu lange auf dem Erreichten ausruhen, sah Höfer neue städtebauliche und ökonomische Herausforderungen. Der Branichtunnel werde die Zukunft der Stadt maßgeblich prägen. Daher brauche Schriesheim klare Perspektiven – auch um den Einzelhandel der Innenstadt zu sichern: "Damit wir nicht in die Röhre schauen, sondern in einigen Jahren Licht am Ende des Tunnels sehen." Höfer war davon überzeugt, dass auch die gesamte Metropolregion von der besseren Anbindung durch den Branichtunnel profitieren werde.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung