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02.12.2008

Die Grünen freuen sich auf das Superwahljahr

Von Claudia Oberst.

Schriesheim/Bergstraße. Der Kreisverband Neckar-Bergstraße der Grünen hat seinen Kreisvorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt und ist bereit für das Superwahljahr 2009, in dem gleich drei Wahlen auf dem Programm stehen.

Für die Grünen an der Bergstraße sei die Kommunalwahl natürlich am wichtigsten, betonte Uli Sckerl. Doch müsse man sich auch bei der Wahl der Europaabgeordneten und der Bundestagswahl ins Zeug legen, so der Landtagsabgeordnete und Weinheimer Stadtrat in der Jahreshauptversammlung im Schriesheimer Hotel "Zur Pfalz".

Der Kreisverband Neckar-Bergstraße der Grünen geht mit folgender Besetzung in den Wahlkampf: Der neue und alte Kreisvorstand besteht aus Ulrike Janson und Uli Sckerl als Doppelspitze im Vorsitz. Günther Heinisch ist neuer Schatzmeister. Beisitzer sind erneut Ingrid Dreier und Reiner Edinger. Ins Schiedsgericht gewählt wurden Brita Embach, Elisabeth Kramer und Jonas Jenis. Rechnungsprüfer sind Anke Antary und Dietmar Hammen.

Als Delegierte für den Landesarbeitskreis Frauen wurde Dorothea Meuren gewählt. Ersatzdelegierte ist Birgit Knoblauch. Im Landesfinanzrat wird Günther Heinisch tätig sein. Die Grünen an der Bergstraße freuen sich auf das kommende Jahr. "Wir sind ehrgeizig, haben uns aber reale Ziele gesteckt", fasste Sckerl die Pläne seiner Truppe zusammen.

In der Versammlung legte er den Parteimitgliedern Rechenschaft über die letzten beiden Jahre ab und berichtete von aktuellen Entwicklungen in der Partei. Die habe, entgegen der allgemeinen Politikverdrossenheit, auf Bundes- und Kreisebene an Mitgliedern hinzugewonnen und stehe auch finanziell auf gesunden Füßen: "Unser Mitgliederzuwachs ist zwar bescheiden, aber wir bleiben am Ball", so Sckerl kampflustig. Es sei nun mal einfach nicht "in", Mitglied einer Partei zu sein. Damit müsse man sich arrangieren. Aktiv waren die Grünen dieses Jahr besonders in ihrem Engagement gegen das Genmaisfeld in Ladenburg. "Durch unsere sonntäglichen Aktionen haben wir es geschafft, das Thema in den öffentlichen Fokus zu rücken und die Zahl der Demonstranten zu verdoppeln", war Sckerl zufrieden mit dem Einsatz der Partei. Er hatte jedoch auch schlechte Nachrichten für seine Mitstreiter, denn die Gen-Versuche sollen trotz Protest im nächsten Jahr fortgesetzt werden. "Das ist doch unglaublich", regten sich die Grünen bei dieser Nachricht auf und beschlossen: "Dann müssen wir nächstes Jahr eben noch mehr unternehmen."

Die akute Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise und deren Auswirkungen auf die Kommunen waren ein weiteres Thema der Diskussion. Die Bergsträßer Grünen werden das Stichwort Finanzmärkte in den nächsten Monaten aufarbeiten und vertiefen. So wollen sie Beiträge zur Aufklärung der Bevölkerung leisten. Auch vor der Linkspartei haben die Grünen keine Angst. "Wir werden die Linken als Konkurrenz bekommen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Mandate halten und eventuell noch ausweiten können", zeigte sich Sckerl auch hier optimistisch und entspannt. Für die Grünen werde das nächste Jahr ein gutes werden, war der Landtagsabgeordnete überzeugt.

Seinen letzten Auftritt in der Jahreshauptversammlung hatte Kassier Michael Käuper, der 15 Jahre lang als Finanzreferent für den Kreisverband tätig war. Er gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge, so Käuper. "Der Stress ist einfach zu viel geworden und hat sich mit meinem Privatleben nicht mehr vereinbaren lassen." Seine Arbeit übernimmt ab Januar Fred Hammerschlag aus Ladenburg. Als Delegierte für den Bundesparteitag zur Europawahl, der im Januar in Dortmund stattfindet, wurden Dorothea Meuren und Charlotte Winkler gewählt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung