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09.12.2008

„Tunnel ist nicht Hauptaufgabe"

Schriesheim. (ans) "Wir brauchen kein extra Fahrzeug wegen dem Branichtunnel", sagte Feuerwehrkommandant Oliver Scherer gestern im Gespräch mit der RNZ. Am Mittwoch, 10. Dezember, geht es in der Gemeinderatssitzung ab 19 Uhr auch um den Feuerwehrbedarfsplan, der durch den Bau des Tunnels auf den neuesten Stand gebracht wurde. Dabei wird genau aufgeschlüsselt, welche Fahrzeuge in den nächsten Jahren ersetzt werden sollten. Geplant ist hierbei, "tunnelfähige" anzuschaffen, wie Scherer erläuterte.

So ist zum Beispiel für den Vorausrüstwagen der Abteilung Stadt vorgesehen (geplante Anschaffung 2011, zirka 100000 Euro), dass er im Mannschaftsraum mit Atemschutzgeräten ausgestattet ist. So könnten die Floriansjünger sie noch während der Fahrt anlegen, wie der Kommandant erläuterte. Auch eine kleine Löschanlage soll im Fahrzeug installiert werden. Damit könnten die Feuerwehrmänner im Falle eines Autobrandes schnell erste Maßnahmen ergreifen, erklärte Scherer. Auch der Gerätewagen "Technik", der für die Feuerwehr, Abteilung Altenbach, in 2010 angeschafft werden soll (zirka 85000 Euro), wird mit spezieller Technik ausgestattet. In einem Aufbau könnten die Atemschutzgeräte untergebracht werden. Apropos Atemschutzgeräte: Auch da werden für den Tunnel besondere erforderlich. Wie viele es werden und von welcher Art, ist noch nicht ganz sicher. Dies hänge auch noch von der Höhe der Landesgelder ab, erklärte Scherer. Die Feuerwehr wünscht sich sogenannte "Twinpack-Geräte". Dafür ist auch eine "Spezialausbildung für Tunnel" erforderlich, die die Atemschutzgeräteträger in der Schweiz absolvieren werden. Auch für die Bauphase will sich die Feuerwehr rüsten. Einmal spezielle Funkgeräte, die auch danach für das Bergwerk genutzt werden könnten, so Scherer, brauchen die Floriansjünger. Außerdem zwei "Tunnel-Rettung"-Rollwägen, die mit diversen Geräten zur Brandbekämpfung und Menschenrettung ausgestattet sind. Die Kosten dafür – inklusive der Geräte – würden sich auf maximal 10000 Euro belaufen, schätzte der Kommandant. Scherer war es dabei wichtig zu betonen: "Der Tunnel ist nicht die Hauptaufgabe der Feuerwehr." Man dürfe nicht vergessen, dass es noch andere Einsätze gebe – bei Bränden oder bei Festen wie dem Mathaisemarkt.

Scherer kündigte im Gespräch an, dass nach jetzigem Stand der Dinge geplant sei, in den nächsten 15 Jahre zwei Löschfahrzeuge einzusparen. Was durch die Zusammenarbeit der Wehren möglich werden könnte. Doch man müsse erst einmal abwarten. Der Bedarfsplan werde alle fünf Jahre überarbeitet.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung