Schriesheim im Bild 2023

11.12.2008

Post wird in privater Regie weitergeführt

Von Annette Schröder.

Schriesheim. Die Post-Filiale in der Hübsch’schen Mühle soll künftig in privater Regie betrieben werden. Das gab Bürgermeister Hansjörg Höfer der RNZ und gestern Abend im Gemeinderat bekannt.

Wie Post-Pressesprecher Hugo Gimber auf Anfrage erläuterte, bedeutet dies, dass entweder ein Geschäft, das die künftige Post-Agentur übernimmt, in die Räumlichkeiten zieht. Oder aber, dass ein anderer Schriesheimer Einzelhändler die Post-Agentur an anderer Stelle führt. "Es sollte aber an einem zentralen Ort liegen und nach Möglichkeit mit einem barrierefreien Zugang ausgestattet sein", sagte Gimber.

Bis Ende Mai soll dies vonstattengehen. Er ging davon aus, dass Gespräche mit Interessenten für die sogenannte "Post-Agentur" im Januar geführt würden. Dann haben diese eine Bedenkzeit, schließlich wird ein Vertrag abgeschlossen.

In der Filiale in der Talstraße arbeiten seinen Angaben nach derzeit zwei Vollbeschäftigte und zwei Teilzeitkräfte. Eine der Teilzeitkräfte sei sowieso nur noch bis Ende Januar dort, dann gehe sie in den Vorruhestand, erklärte Gimber. Die anderen würden bei der Post weiterbeschäftigt. Wie auch die übrigen Mitarbeiter in ganz Deutschland. Darüber gebe es eine Betriebsvereinbarung. Die Wünsche der Beschäftigten sollen laut Gimber dabei berücksichtigt werden.

Betroffen sind nur die von der Post AG betriebenen Filialen, bei denen der Postbank ändert sich nichts. Erstere sollen in Baden-Württemberg – es sind noch rund 80 – bis 2011 in private Regie kommen. Auch in der Region hat sich diesbezüglich schon einiges getan, wie zum Beispiel in Weinheim, Sandhausen oder Eppelheim. Bundesweit gebe es, so der Pressesprecher, 850 von der Postbank betriebene Filialen, von der Post AG sind es noch 700. Die ersten in privater Regie betriebenen habe es 1993 gegeben.

Eigentlich kann laut Gimber jedes Geschäft die Post-Agentur übernehmen. "Da gibt es eigentlich alles", berichtete er von vielfältigen bereits bestehenden Kombinationen. Ein Schreibwaren-Laden passe aber natürlich gut zur Post wegen des sich ergänzenden Sortiments. Denkbar wäre aber auch ein Lebensmittelmarkt als künftige "Partner-Filiale".

Der Pressesprecher war davon überzeugt, dass dies für alle Seiten von Vorteil ist. "Im Regelfall werden die Öffnungszeiten länger", nannte er ein Beispiel für eine positive Veränderung. Der Grund ist klar: Viele Einzelhändler haben längere Öffnungszeiten als die Postfilialen. Außerdem könne ein Geschäft durch die Post mehr Zulauf bekommen. Gimber sprach von einem "nahtlosen Übergang" in Bezug auf den Wechsel. Es könne höchstens vorkommen, dass die Post wegen der Umstellung mal für einen halben Tag geschlossen bleibt.

In Schriesheim gibt es neben den Räumen in der Hübsch’schen Mühle noch eine Post-Service-Filiale in der Talstraße 41 sowie eine in Altenbach.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung