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Markus Paul bleibt unvergessen
Die Menschenmasse bei der Polizei-Show am Sonntag war der Beweis - Spektakuläre Bilder.
Schriesheim. (sgw) Vier Jahre ist es nun her, dass der Polizeibeamte Markus Paul am 11. Dezember 1998 in Mannheim von einem jugendlichen Gewalttäter hinterrücks erstochen wurde. Diese furchtbare und erschütternde Tat löste bei den Kollegen und Bürgern eine ungeahnte Solidarität mit der Familie, vor allem mit seiner Frau Peggy und der damals erst vier Monate alten Tochter Fabienne aus. Und auch heute noch ist Markus Paul keineswegs vergessen. Seine Familie hat die "Markus-Paul-Stiftung" für Opfer von jugendlichen Gewalttätern gegründet, und nun wurde zu Gunsten dieser Stiftung eine Polizei-Schau auf dem Schriesheimer Sportgelände veranstaltet (wir haben gestern schon kurz berichtet).
"Für uns ist es wichtig, dass der Vorfall nicht vergessen wird und dass den Leuten klar wird, was für einen gefährlichen Beruf ein Polizist hat," erklärt Volker Paul, selbst Polizeibeamter, Vater von Markus Paul und Vorsitzender der Stiftung. Natürlich soll auch die Stiftung bekannt gemacht und Geld dafür gesammelt werden. Mit einem so großen Andrang hatte er nicht gerechnet, denn etwa 1300 Besucher waren gekommen, um sich die Polizei-Schau anzusehen. Als Vorsitzender hatte er die Idee und die Planung übernommen, wobei er von den Dienststellen der Polizei unterstützt wurde. Sensationell war auch die Resonanz der Sponsoren, die sich sofort bereit erklärten, vor allem Sachspenden für die Veranstaltung bereitzustellen, deren Erlös dann der Stiftung zu Gute kommen soll.
Nach dem Vorfall war Volker Paul immer bemüht, die Sicherheit der Beamten bei Munition und Schutzwesten zu verbessern. Der baden-württembergische Innenminister Thomas Schäuble hatte ihm versprochen, sich darum zu kümmern, und auch Wort gehalten. Als Paul ihn wegen der geplanten Veranstaltung ansprach, stand Schäuble sofort hinter der Sache und übernahm die Schirmherrschaft. Im Sportzentrum dankte er den Polizeibeamten für ihre Arbeit.
Die Vorführungen begannen mit der Diensthundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Mannheim, bei der die Leistungsfähigkeit der Hunde bei verschiedenen Ausführungen des Schutzdienstes, etwa bei einer Festnahme, demonstriert wurde. Die Motorradstaffel gab hervorragende artistische Einlagen, bei der Jonglage mit Feuer oder Feuerspucken, mit einer Frauenstaffel von fünf Beamtinnen auf einem Motorrad oder einem Salto vom Motorrad (nicht zur Nachahmung empfohlen). Polizeioberrat Volker Erlewein, Leiter der Hubschrauberstaffel, freute sich über die Zusammenarbeit mit dem Sondereinsatzkommando (SEK), und zusammen boten sie eine atemberaubende Show: Vier Beamten seilten sich aus 30 Meter Höhe aus dem Hubschrauber ab, einen Hund im Gepäck. Da die Männer vom SEK "richtig harte Jungs" sind, müssen sie natürlich immer ein bisschen anonym bleiben, doch es gab trotzdem einen kleinen Einblick in die Leistungsfähigkeit der Beamten. Mit dem Hubschrauber "Eurocopter 155" überflogen sie mit etwa 100 Stundenkilometer das Sportgelände, die vier tollkühnen SEKler dabei auf den Kufen des Hubschraubers. Die kleineren Besucher hatten viel Spaß beim Reiten, das die Reiterstaffel anbot, dem Mitspieltheater des Verkehrserziehungsdienstes oder auf der Hüpfburg. Der Polizeiposten Schriesheim bot wieder allen Fahrradfahrern eine Codieraktion an.
"Diese Stiftung war nach dem Vorfall meine Therapie" erklärt Volker Paul. Im nächsten Jahr wird er nach 43 Dienstjahren bei der Polizei pensioniert, und " einer musste ja mal damit anfangen". Er hofft, dass es weiterhin engagierte Leute gibt, die sich für die Sicherheit der Beamten im Dienst einsetzen.
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