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23.01.2009
Schriesheim. (sk) Wirklich zufrieden stellend seien seine Aussagen nicht gewesen, räumte Bürgermeister Hansjörg Höfer ein. Und auch die vielen Bürger im Großen Sitzungssaal des Rathauses wirkten enttäuscht. Eine Stunde lang hatte sich der Regionale Politikbeauftragte der Deutschen Post AG, Wolfgang Englert (Foto: Dorn), ihren Fragen gestellt und die Sicht seines Hauses zur Schließung der Post-Filiale in der Hübsch’schen Mühle dargestellt. Und er ließ keinen Zweifel daran, dass die Post ihre Pläne durchziehen wird: Sie will die Filiale so schnell wie möglich in eine privat geführte Partneragentur umwandeln.
Zwar habe die Aktiengesellschaft noch keinen privaten Partner, etwa aus dem Einzelhandel, gefunden, der die Dienstleistungen vor Ort übernimmt. Aber man sei mit mehreren Interessenten in Verhandlungen, so Englert, der wiederholte, was das Unternehmen immer wieder versichert: Es wird auch in Zukunft eine Postzustellung geben und keine Einschränkungen beim Serviceumfang für den Post-Kunden. Es geht den Bürgern aber eher um die Servicequalität.
Ehrenbürger Peter Riehl brachte es in einem flammenden Plädoyer auf den Punkt: "Drei Stunden Öffnungszeit mit echten Postlern bringt mehr als zehn Stunden im Geschäft." Riehl erinnerte daran, dass die Post immer auch ein Stück "Sozialarbeit" geleistet habe, wenn etwa der Briefträger der alten Frau die Post hoch in die Wohnung brachte. Und jetzt werde die Grundversorgung in Wirtschaftlichkeitserwägungen umgewandelt, da die Post privatisiert sei. Der Alt-Bürgermeister nahm allen Kämpfern für den Erhalt der Post-Filiale die Illusion: "Es wird nichts mehr nützen."
Vor sieben Jahren noch, so Riehl, sei sich die Post mit der Stadt einig gewesen: "Wir haben die Hübsch’sche Mühle auch gebaut, um der Post vernünftige Räume zu einem guten Preis zu geben." Daher richtete er einen Appell an Englert: "Lassen Sie uns gemeinsam mit der Verwaltung und den Bürgern in den nächsten drei Jahren die Chance zu einer geordneten Lösung nutzen. Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg suchen, der in Ihrem Sinne ist." Wie wichtig dem Ehrenbürger die Sache war, führte er selbst vor Augen: "Das ist das erste Mal seit drei Jahren, dass ich mich hier zu einem politisch diskutierten Thema äußere." Englert blieb freundlich, aber unnachgiebig: "Das alles ist sehr gut gemeint, aber ich bin nicht befugt, Ihnen das zuzugestehen. Und ich bin sicher, es wird auch nicht zugestanden werden können." Überdies betonte er, dass die Privatisierung der Post richtig war. Bürgerin Katharina Dierks-Merkel ließ sich dennoch nicht beirren: "Wir wollen die Post behalten, und wir werden darum kämpfen. Es muss doch eine Ausnahme möglich sein." Schriesheims BDS-Chef Horst Kolb fragte Englert, ob es theoretisch auch möglich sei, dass die neue Postagentur in der Ladenzeile im Baugebiet "Fensenbäume", also weitab vom Zentrum, untergebracht werde. Das verneinte Englert. Es gebe bestimmte Radien, die eingehalten werden müssten. Dennoch scheint sich die Post bei den Händlern in den "Fensenbäumen" umgehört zu haben. Wie dem auch sei: Höfer erinnerte Englert zum Schluss daran, dass im Saal auch potenzielle Post-Aktionäre sitzen. Und die waren nicht wirklich begeistert.
„Es wird nichts mehr nützen"
Alt-Bürgermeister Peter Riehl hielt ein flammendes Plädoyer für eine geordnete Lösung für Schriesheims Post Foto: DornSchriesheim. (sk) Wirklich zufrieden stellend seien seine Aussagen nicht gewesen, räumte Bürgermeister Hansjörg Höfer ein. Und auch die vielen Bürger im Großen Sitzungssaal des Rathauses wirkten enttäuscht. Eine Stunde lang hatte sich der Regionale Politikbeauftragte der Deutschen Post AG, Wolfgang Englert (Foto: Dorn), ihren Fragen gestellt und die Sicht seines Hauses zur Schließung der Post-Filiale in der Hübsch’schen Mühle dargestellt. Und er ließ keinen Zweifel daran, dass die Post ihre Pläne durchziehen wird: Sie will die Filiale so schnell wie möglich in eine privat geführte Partneragentur umwandeln.
Zwar habe die Aktiengesellschaft noch keinen privaten Partner, etwa aus dem Einzelhandel, gefunden, der die Dienstleistungen vor Ort übernimmt. Aber man sei mit mehreren Interessenten in Verhandlungen, so Englert, der wiederholte, was das Unternehmen immer wieder versichert: Es wird auch in Zukunft eine Postzustellung geben und keine Einschränkungen beim Serviceumfang für den Post-Kunden. Es geht den Bürgern aber eher um die Servicequalität.
Ehrenbürger Peter Riehl brachte es in einem flammenden Plädoyer auf den Punkt: "Drei Stunden Öffnungszeit mit echten Postlern bringt mehr als zehn Stunden im Geschäft." Riehl erinnerte daran, dass die Post immer auch ein Stück "Sozialarbeit" geleistet habe, wenn etwa der Briefträger der alten Frau die Post hoch in die Wohnung brachte. Und jetzt werde die Grundversorgung in Wirtschaftlichkeitserwägungen umgewandelt, da die Post privatisiert sei. Der Alt-Bürgermeister nahm allen Kämpfern für den Erhalt der Post-Filiale die Illusion: "Es wird nichts mehr nützen."
Vor sieben Jahren noch, so Riehl, sei sich die Post mit der Stadt einig gewesen: "Wir haben die Hübsch’sche Mühle auch gebaut, um der Post vernünftige Räume zu einem guten Preis zu geben." Daher richtete er einen Appell an Englert: "Lassen Sie uns gemeinsam mit der Verwaltung und den Bürgern in den nächsten drei Jahren die Chance zu einer geordneten Lösung nutzen. Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg suchen, der in Ihrem Sinne ist." Wie wichtig dem Ehrenbürger die Sache war, führte er selbst vor Augen: "Das ist das erste Mal seit drei Jahren, dass ich mich hier zu einem politisch diskutierten Thema äußere." Englert blieb freundlich, aber unnachgiebig: "Das alles ist sehr gut gemeint, aber ich bin nicht befugt, Ihnen das zuzugestehen. Und ich bin sicher, es wird auch nicht zugestanden werden können." Überdies betonte er, dass die Privatisierung der Post richtig war. Bürgerin Katharina Dierks-Merkel ließ sich dennoch nicht beirren: "Wir wollen die Post behalten, und wir werden darum kämpfen. Es muss doch eine Ausnahme möglich sein." Schriesheims BDS-Chef Horst Kolb fragte Englert, ob es theoretisch auch möglich sei, dass die neue Postagentur in der Ladenzeile im Baugebiet "Fensenbäume", also weitab vom Zentrum, untergebracht werde. Das verneinte Englert. Es gebe bestimmte Radien, die eingehalten werden müssten. Dennoch scheint sich die Post bei den Händlern in den "Fensenbäumen" umgehört zu haben. Wie dem auch sei: Höfer erinnerte Englert zum Schluss daran, dass im Saal auch potenzielle Post-Aktionäre sitzen. Und die waren nicht wirklich begeistert.
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