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28.01.2009
Von Carsten Blaue.
Schriesheim. Aus dem 15. Jahrhundert stammt das alte Uhrwerk des Historischen Rathauses, das zehn Jahre lang ein eher unbeachtetes Dasein führte und vor sich hin rostete. Dabei ist es wohl das älteste bekannte Uhrwerk im deutschsprachigen Raum. Chronometrie-Experte Klaus Schlaefer hat sich der Sache angenommen. Er plant die fachgerechte Restaurierung der Uhr (wir haben berichtet). Sie soll dann an alter Stelle, also im Historischen Rathaus unterhalb des Türmchens, wieder aufgestellt und eine Anlaufstelle des Altstadt-Rundwegs werden.
Rund 3500 Euro werden nötig sein, um das Uhrwerk komplett zu zerlegen, zu reinigen und wieder zusammenzubauen und um sein genaues Alter zu bestimmen. Aber die Stadt muss sparen, wo sie kann. Bürgermeister Hansjörg Höfer zeigte sich zumindest zögerlich, was die Sanierungspläne angeht. Daher will die RNZ der Stadt helfen und ruft die Besucher der Leistungsschau beim Mathaisemarkt dieses Jahr zu Spenden für die Sanierung des alten Uhrwerks auf.
Am Stand der RNZ gleich am Eingang des Gewerbezelts werden für fünf Euro hochwertige RNZ-Baseballcaps verkauft. Alle Käufer nehmen automatisch an der Verlosung von drei Mal zwei Eintrittskarten für die Konzerte von Dieter Thomas Kuhn in Ladenburg (12. Juni), Chris de Burgh in Weinheim (20. Juni) sowie der Dire-Straits-Coverband "Brothers in Arms" (21. März) in Schriesheim teil.
Attraktive Preise also, die die Rettung des Uhrwerks leicht machen sollten. "Es ist eine handwerkliche Meisterleistung", schwärmt Schlaefer. Mit 1,24 Metern Höhe und einem Grundmaß von 60 mal 76 Zentimetern ist die Uhr vergleichsweise klein. Schlaefer befreite sie mit Druckluft von Dreck und Rost.
Danach offenbarte sie einige ihrer Geheimnisse, und der Experte musste sein Urteil revidieren, die Uhr sei nicht älter als zweieinhalb Jahrhunderte. Schlaefer wandte sich an Wolfgang Komzak, den Leiter des Wiener Turmuhrenmuseums Aschau.
Verzapfte und verkeilte Pfeiler, vernietete Gestellbänder und noch erkennbare Ansätze gotischer Fialen legten ein weit höheres Alter nahe. Komzak schätzte das Baujahr der Uhr auf 1450. Andere Experten bestätigten sein Urteil.
An den Gestellpfeilern angebrachte gotische "Tropfnasen", leicht geschwungene Achsen, Windfangflügel und gerade ungekröpfte Füße untermauerten die Vermutung. "Diese gotischen Zierelemente sind ein klares Zeichen für das Alter der Uhr. Wir haben eine so alte Turmuhr noch nie gesehen", so Schlaefer. Sie ist zu kostbar, als dass sie weiter vor sich hin rosten sollte. Bleibt zu hoffen, dass die Schriesheimer das genauso sehen (wie die Uhr nach Schriesheim kam, berichtet die RNZ in ihrer morgigen Ausgabe).
Die RNZ will die Turmuhr retten
Von Carsten Blaue.
Schriesheim. Aus dem 15. Jahrhundert stammt das alte Uhrwerk des Historischen Rathauses, das zehn Jahre lang ein eher unbeachtetes Dasein führte und vor sich hin rostete. Dabei ist es wohl das älteste bekannte Uhrwerk im deutschsprachigen Raum. Chronometrie-Experte Klaus Schlaefer hat sich der Sache angenommen. Er plant die fachgerechte Restaurierung der Uhr (wir haben berichtet). Sie soll dann an alter Stelle, also im Historischen Rathaus unterhalb des Türmchens, wieder aufgestellt und eine Anlaufstelle des Altstadt-Rundwegs werden.
Rund 3500 Euro werden nötig sein, um das Uhrwerk komplett zu zerlegen, zu reinigen und wieder zusammenzubauen und um sein genaues Alter zu bestimmen. Aber die Stadt muss sparen, wo sie kann. Bürgermeister Hansjörg Höfer zeigte sich zumindest zögerlich, was die Sanierungspläne angeht. Daher will die RNZ der Stadt helfen und ruft die Besucher der Leistungsschau beim Mathaisemarkt dieses Jahr zu Spenden für die Sanierung des alten Uhrwerks auf.
Am Stand der RNZ gleich am Eingang des Gewerbezelts werden für fünf Euro hochwertige RNZ-Baseballcaps verkauft. Alle Käufer nehmen automatisch an der Verlosung von drei Mal zwei Eintrittskarten für die Konzerte von Dieter Thomas Kuhn in Ladenburg (12. Juni), Chris de Burgh in Weinheim (20. Juni) sowie der Dire-Straits-Coverband "Brothers in Arms" (21. März) in Schriesheim teil.
Attraktive Preise also, die die Rettung des Uhrwerks leicht machen sollten. "Es ist eine handwerkliche Meisterleistung", schwärmt Schlaefer. Mit 1,24 Metern Höhe und einem Grundmaß von 60 mal 76 Zentimetern ist die Uhr vergleichsweise klein. Schlaefer befreite sie mit Druckluft von Dreck und Rost.
Danach offenbarte sie einige ihrer Geheimnisse, und der Experte musste sein Urteil revidieren, die Uhr sei nicht älter als zweieinhalb Jahrhunderte. Schlaefer wandte sich an Wolfgang Komzak, den Leiter des Wiener Turmuhrenmuseums Aschau.
Verzapfte und verkeilte Pfeiler, vernietete Gestellbänder und noch erkennbare Ansätze gotischer Fialen legten ein weit höheres Alter nahe. Komzak schätzte das Baujahr der Uhr auf 1450. Andere Experten bestätigten sein Urteil.
An den Gestellpfeilern angebrachte gotische "Tropfnasen", leicht geschwungene Achsen, Windfangflügel und gerade ungekröpfte Füße untermauerten die Vermutung. "Diese gotischen Zierelemente sind ein klares Zeichen für das Alter der Uhr. Wir haben eine so alte Turmuhr noch nie gesehen", so Schlaefer. Sie ist zu kostbar, als dass sie weiter vor sich hin rosten sollte. Bleibt zu hoffen, dass die Schriesheimer das genauso sehen (wie die Uhr nach Schriesheim kam, berichtet die RNZ in ihrer morgigen Ausgabe).
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