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Kormorane machen Sorgen
Von Stephanie Kuntermann.
Schriesheim. Waren es früher verschmutzte Gewässer, die den Anglern Sorgen machten, sind es heutzutage die Kormorane. "In Deutschland gibt es mittlerweile etwa 1,5 Millionen Brutpaare", informierte Sportangler-Vorsitzender Rainer Müller. Seit zehn Jahren haben sich die Tiere, die pro Tag um die 400 Gramm frischen Fisch fressen, rund um die heimischen Seen niedergelassen. "In Ladenburg wurden 100 Brutpaare gezählt", so Müller. Derzeit setzt sich die EU mit dem Problem auseinander, um auch für Vereine Lösungen zu finden, die die Gewässer auf eigene Kosten mit Karpfen, Weißfischen und Zandern besetzen.
Ob man der Plage auf dem vereinseigenen See im pfälzischen Dannstadt mit Netzen oder Plastikschwänen begegnen kann, erörterten die Sportangler in ihrer Jahreshauptversammlung im Gästehaus Hauser. Zur Jagd, so Müller, habe der Verein keine Handhabe. Möglich sei auch, nur noch größere Fische im See einzusetzen, die von den Vögeln nicht gefressen werden. Entsprechend enttäuschend war auch das diesjährige Königsfischen ausgefallen, bei dem die Mitglieder erst im zweiten Anlauf einen Fischerkönig küren konnten (wir haben berichtet). Werner Hoffmann erhielt in diesem Jahr die silberne Kette.
Umso erfreulicher waren eine mehrtägige Fahrt nach Norwegen mit Angeln in Fjorden und auf hoher See, das Krebsangeln auf der Elsenz oder ein Vereinsausflug nach Egglfing. Bei zwei Veranstaltungen gingen die Sportangler neue Wege: zum einen starteten sie die "Jugend- Offensive", um auch Jüngere für den Angelsport zu begeistern. Zum anderen gab es statt des Familienabends für die Mitglieder ein Sommernachtsfest. Ein Erfolg der Jugendarbeit war, dass der Verein neun Jugendliche interessieren konnte, wie Jugendwart Sebastian Jäck ausführte. 13 der 88 Mitglieder sind damit unter 18 Jahre alt.
Am Vereinsheim wurde eine Wasserleitung verlegt, wie die Powerpoint-Präsentation von Roland Breitenreicher und der Bericht von Schriftführer Günter Hofmann belegten. "Wir hatten noch nie so viele Arbeitseinsätze auf dem Vereinsgelände wie 2008", lobte Hofmann. Unter den fleißigen Helfern waren Hermann Liebetrau und Uwe Ringelspacher. Eine unvorhergesehene Arbeit war die Sicherung des Vereinsheims.
Anstelle des alten Garagentors wurde hier nach einem Einbruch eine feste Wand hochgezogen. Auch der "Seeputz" war im letzten Jahr umfangreicher, da auch einige morsche Bäume gefällt werden mussten. Pacht und Pflege konnten mit den Erlösen aus dem Straßenfest finanziert werden, wie Kassenwart Peter Krämer berichtete.
Derzeit laufen die ersten Vorbereitungen für die Teilnahme am Mathaisemarkt-Festzug. Das Motto der Angler heißt "Raddegiggl", was soviel wie "ungenießbarer Wein" bedeutet. Diskutiert wurde auch über den geplanten Fisch- Verkauf, der laut Auskunft der Stadt nicht am Karfreitag stattfinden darf. Angedacht ist jetzt eine Verlegung auf den Karsamstag.
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