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04.02.2009

Die Bürger wollen mehr als die vier Schwellen

Schriesheim. (cab) Die Vertreter der Anwohnerinitiative zur weiteren Verkehrsberuhigung des Uzèsrings waren froh über die Entscheidung des Ausschusses für Technik und Umwelt (ATU). Wie gemeldet, hatte das Gremium dem Einbau von vier Bremsschwellen auf der Straße genehmigt: "Eine Beruhigung eines beruhigten Bereiches", wie Erster Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Schlüter treffend feststellte.

Denn eigentlich gilt der Uzèsring schon als verkehrsberuhigte Zone. Nur die wenigsten Autofahrer halten sich nach den Schilderungen der Anwohner daran. Sie haben auch Angst um ihre spielenden Kinder. Die Schwellen sollten daher erst der Anfang sein, meinten sie noch in der Sitzung. Blumenkübel oder Markierungen auf der Fahrbahn seien weitere Maßnahmen, die zu prüfen seien. Zumal die Fußwege aus dem Baugebiet, die gerade auf die Straße führen, durch die geplanten Positionen der Schwellen nicht geschützt sind. Für den westlichen Teil der Straße sei gar keine Bremsschwelle vorgesehen, regten die Anwohner den Einbau einer fünften "Bodenwelle" an.

Der Uzèsring verleite zum schnellen Fahren, sprach sich Paul Stang (CDU) für den Antrag der Verwaltung aus: "Wir probieren das jetzt mal." Obwohl sicher auch Anwohner unter den Rasern seien. Zudem könne man manche Schwellen mit höherer Geschwindigkeit besser überwinden als bei langsamer Fahrt, gab er zu bedenken. Stang schilderte hier Beobachtungen vor seiner eigenen Haustür.

"Wir müssen jetzt nacharbeiten, was wir bei der Aufstellung des Bebauungsplans versäumt haben", sagte Christian Wolf (GL): "Wir fanden die Verkehrsführung schon damals problematisch." Die Schwellen seien zudem umstritten, so Wolf, der an die weiteren Vorschläge der Anwohner erinnerte. Insofern könne das jetzt nur ein Versuch zur Verkehrsberuhigung sein: "Wir würden aber noch mehr tun."

Zur Maximierung der Grundstücke habe man sich einen Teil des Problems damals selbst eingebrockt, räumte auch Alfred Burkhardt (FW) ein. Er warnte vor neuen Geräuschbelästigungen durch die Schwellen, hinter denen Autofahrer erst recht beschleunigen würden: "Aber es muss hier etwas passieren", und die weiteren Anregungen der Bürger müsse man prüfen, sagte Burkhardt.

Die jetzige Gestaltung des Uzèsrings habe schon einen "Carrera-Bahn-Effekt", meinte Sebastian Cuny (SPD). Die Anwohner hätten viele gute Ideen gehabt. Er hoffe aber, dass die vier Schwellen reichen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung