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01.03.2009

Der Liederkranz ist nahezu schuldenfrei

Schriesheim. (sk) "Was glauben Sie, wie hoch unser Darlehensstand zum Ende des Jahres 2008 war?" Diese Frage aus dem Mund von Geschäftsführerin Charlotte Günther gehört bei den Jahreshauptversammlungen des Gesangvereins Liederkranz zum Programm. Es waren gerade noch 1500 Euro. "Wenn wir jeden Monat 200 Euro tilgen, lässt sich leicht ausrechnen, wann wir schuldenfrei sind", so Günther. Sieben Jahre nach dem Einzug in die Begegnungsstätte könne der Verein seine Schulden ganz abbezahlt haben, bilanzierte auch Vorsitzender Jürgen Betzin (Foto: Kreutzer), der noch einmal die Geschichte des Schulden-Abbaus Revue passieren ließ.

Von 85000 Euro schaffte der Verein die Rückführung auf knapp zwei Prozent der Darlehenssumme durch die Einführung eines Sonderbeitrags und regelmäßige Sondertilgungen. Allerdings müsse der Verein in absehbarer Zeit die Bestuhlung erneuern. Betzins Antrag, den Sonderbeitrag von derzeit 28 Euro dennoch nicht zu erhöhen, stimmte die Versammlung zu – schließlich hat der Verein noch ein finanzielles Polster für anfallende Investitionen. Zwar konnte im "ideellen Bereich" nach dem Bericht Günthers und der Schatzmeisterin Elisabeth Fuhrer ein Überschuss erwirtschaftet werden, bei der Bewirtschaftung des Vereinsheims seien die Umsätze jedoch zurückgegangen. Günther plädierte dafür, besonders kostenträchtige Veranstaltungen wie den "Närrischen Zehntkeller" oder die Weihnachtsfeier abzuspecken: "Sie sind teilweise reine Imagesache", so Günther.

Der Kinder- und Jugendchor, der 44 Mitglieder hat, arbeitet intensiv an seinem neuen Projekt. Regina Ullrich informierte über den Stand der Proben für das Musical "Mahlzeit" unter Leitung von Irmtrud Menz. Das Stück, bei dem es um Fastfood und gesunde Ernährung geht, wird am 20. und 21. Juni in der Strahlenberger Schulturnhalle aufgeführt.

Weniger mit Singen hat der Bau des Mottowagens für den Mathaisemarkt- Umzug zu tun, mit dem derzeit einige Mitglieder befasst sind. "Thema ist ’GVL’, was abgekürzt nicht nur Gesangverein Liederkranz bedeutet, sondern auch ’Geselliges Verteles-Schlotzer-Lewe’", erklärte Betzin. Über die nähere Gestaltung des Wagens wurde aber noch nichts verraten. Am 28. März steht das Festbankett zum 25-jährigen Bestehen des Sängerchors an, und im Herbst soll es einen Tag der offenen Tür geben. Ein stimmungsvoller Jahresbericht mit zahlreichen Bildern kam von Erika Walenda und Uwe Kretschmer. Beim Volkslieder-Wertungssingen gab es für den Frauenchor einen dritten und für den Männerchor einen zweiten Platz. Neben Ständchen, Auftritten und der Fahrt des Männerchors zur Schwäbischen Alb veranstaltete der Liederkranz wieder Ferienspiele für die Schulkinder, außerdem stiftete er Liederbücher für zwei Kindergärten. Bei der Weihnachtsfeier gab es zum wiederholten Mal Beschwerden über den Zustand der Küche und die frostigen Temperaturen in der Halle: "Wir haben gemeinsam mit dem Bürgermeister eine Ortsbegehung gemacht, und die Stadt kam uns bei der Miete entgegen", berichtete Betzin. Außerdem sei versprochen worden, die Mängel zu beheben.

Auch in die Internetseite will der Verein investieren: Nachdem Renate Neureither, Rolf Lübken und Heinrich Krämer alte, in Sütterlinschrift verfasste Protokollbücher übertrugen, müssen jetzt die insgesamt 134 Schreibmaschinenseiten starken Dokumente gescannt, überprüft und auf die Seite gestellt werden. Welch aufreibende Arbeit das ist, demonstrierte Betzin an einem Textausschnitt. "Das sollten wir also vergeben, es würde etwa 800 Euro kosten", so der Vorsitzende. Bei knapp 18000 Zugriffen auf die Liederkranz-Seite www.liederkranz.de lohne sich die Investition auf jeden Fall.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung