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17.03.2009

Die Mammutbäume verschwinden

Die Mammutbäume verschwinden

Schriesheim. Die Talstraße steht heute im Mittelpunkt des Interesses in Schriesheim. Im Vorgarten der Familie Schuster gegenüber der Hübsch’schen Mühle werden die beiden 120 Jahre alten Mammutbäume gefällt. Ihre Standfestigkeit ist gefährdet. Abends ab 18.30 Uhr informiert die Verwaltung dann noch im Rathaus über die Kanal- und Leitungssanierungen, die im April beginnen sollen.

Die Stadt hat zuletzt angekündigt, dass die Arbeiten am Kanal- und Abwassernetz sowie an den Wasserleitungen in zwei Phasen über die Bühne gehen sollen – und zwar jeweils von April bis November in diesem und im nächsten Jahr. Das sorgte für Unruhe bei den Einzelhändlern. Der Vorsitzende des Schriesheimer Bundes der Selbstständigen (BDS), Horst Kolb, erinnerte in diesem Zusammenhang an die erste Bürger-Info zu diesem Thema: "Man hat uns zugesagt, dass alles in einer Bauphase erledigt sei." Die Talstraße zwischen Bismarckstraße und Gaulsbrücke sei ein für den Einzelhandel "hochsensibler Bereich", so Kolb. Zu lange Bauphasen könnten Existenzen der Geschäftsleute gefährden.

Der erste Bauabschnitt, der in diesem Jahr ausgeführt werden soll, erstreckt sich von der Bismarckstraße bis zur Schießgasse, die zweite Baustelle im Jahr 2010 soll dann von hier bis zur Weinheimer Straße reichen – insgesamt eine Strecke von 340 Metern. Die Kanalisation in der Talstraße braucht dringend einen größeren Querschnitt, um überflutete Keller und Wasser in der Straße bei starken Regenfällen künftig zu vermeiden. Zudem sind die Kanäle alt und schadhaft. Teile der Wasserleitungen sollen gleich mit ausgetauscht werden. "Eine schwierige Baustelle, die Zeit braucht", so Stadtbaumeisterin Astrid Fath gestern im RNZ-Gespräch.

Die Verhältnisse hier seien beengt, was besondere Sicherheitsvorkehrungen nach sich ziehe: "Wir sind hier ja nicht im Dossenheimer Weg oder in der St.-Wolfgang-Straße", sagte Fath. Sie versteht die Sorgen der Einzelhändler. Darüber könne man in der heutigen Info-Sitzung selbstverständlich reden. Auch für Vorschläge, wie man die Baustelle rechtzeitig bei den Kunden publik macht, zeigte sie sich offen. Nur eine kürzere Bauphase schloss Fath so gut wie aus.

Der LKW-Verkehr soll in dieser Zeit über Großsachsen fahren – abgesehen von Anlieferern und Anliegern. Autos sollen über die Bismarck-, Zehntgrafen- und Weinheimer Straße umgeleitet werden. So wäre die Heidelberger Straße in der ersten Bauphase noch erreichbar. Das letzte Wort über die Verkehrsführung der Umleitung habe aber die Verkehrsbehörde beim Landkreis, betonte Fath.

Unstrittig ist, dass die Talstraße in dieser Woche noch bis einschließlich kommenden Donnerstag zwischen Schönauer und Bismarckstraße gesperrt ist, und zwar für Autos und Fußgänger. Danach werden die beiden großen Mammutbäume in der Talstraße, die jahrzehntelang weit über die Dächer der Stadt hinaus sichtbar waren, verschwunden sein.

Info: Bürger-Info zur Kanalsanierung in der Talstraße: heute, 18.30 Uhr, Rathaus.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung