Schriesheim im Bild 2023

15.05.2009

Jung und erfahren

Schriesheim. (ze) "Wer stellt die jüngste Liste in diesem Wahlkampf?": Die Antwort auf die Frage von Anselm Löweneck, dem Vorsitzenden der Schriesheimer CDU, war allen Anwesenden, darunter auch Ehrenbürger Peter Riehl, im voll besetzten Zehntkeller klar. Schließlich ging es an diesem Abend darum, die Kandidaten der Wahlliste der Schriesheimer Christdemokraten für die Kommunalwahl vorzustellen. Mit 42,33 Jahren, so die Rechnung von Löweneck, sei die Liste der CDU unterm Strich fast acht Jahre jünger als die der Grünen, die die älteste Liste stelle. 40 Prozent der 27 Unions-Kandidaten, die sich an diesem Abend vorstellten, sind jünger als 35 Jahre.

"Wählen sie auch die jungen Kandidaten, sie sind nahe an der Jugend dran", wünschte sich der ehemalige Jugendgemeinderatsvorsitzende Tobias Wagner. Adrian Ahlers stellte die fünf Punkte vor, für die das junge Team eintritt, zu dem auch die ehemalige Weinkönigin Marie Luise zählt. Zu den Zielen der jungen CDU-Kandidaten gehören die Errichtung eines Multifunktionsplatzes für Hockey, Basketball oder Streetball auf dem Festplatz oder eine Institution, in der sich junge und alte Mitbürger austauschen können. Ebenso liegt auch den jungen Kandidaten der CDU die Stadtgestaltung am Herzen, genauso wie die Förderung der frühkindlichen Erziehung.

"Die CDU vertritt eine klare Politik mit Realitätssinn und Bürgernähe", beschrieb Helga Harbarth die Motivation ihrer Kandidatur für die Union, wobei die 65 Jahre alte Kandidatin auf Platz 21 ihren politischen Schwerpunkt auf die Sozialpolitik legte. Denn durch ihre langjährige Tätigkeit in der kirchlichen Seniorenarbeit kennt sie die Sorgen und Nöte der älteren Generation.

Paul Stang, der auf Platz zwei der Liste stehende Vorsitzende der Gemeinderatsfraktion, erinnerte sodann an einige Projekte, an denen die Schriesheimer CDU maßgeblich beteiligt war, wie etwa der Kanzelbachsteg und das Neubaugebiet "Nord". Die Grünen seien gegen beide gewesen, erinnerte Stang auch an deren anfänglichen Widerstand gegen die Rebflurbereinigung und den Branichtunnel. Dieser und seine Auswirkungen auf das künftige Stadtbild und den Einzelhandel waren Themen zahlreicher Kandidaten, so auch von Siegfried Schlüter. "Hier ist der Gemeinderat gefordert", sagte der Spitzenkandidat der CDU, denn es gelte den Festplatz neu zu gestalten und an die Innenstadt heranzuführen sowie ein Einkaufensemble zu schaffen.

Schlüter sah aber auch finanzielle Probleme auf Schriesheim zukommen, zu deren Lösung die Kompetenz der Erfahrung aus den Reihen der Union nötig sei. Nach den guten Einnahmen der Stadt in den vergangenen Jahren, in denen jedoch keine Schulden abgebaut worden seien, drohten durch die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise die Einnahmen in den kommenden Jahren wegzubrechen: "Deshalb sind realistische Kostenschätzungen bei den anstehenden Projekten wichtig", betonte der langjährige Stadtrat und Fraktionschef auch mit Blick auf den Mensa-Neubau. Hier hätten andere Lothar Götz’ Entwurf mit dem Verweis abgelehnt, seine Projekte würden sich ständig verteuern. Doch mit der Planung von Norbert Morast werde alles noch kostenintensiver, was im Grunde aber hingenommen werde. Dennoch wollte er nicht die gute Zusammenarbeit seiner Fraktion mit allen politischen Kräften des Gemeinderats bestreiten und hatte dafür auch Beispiele parat an diesem Abend, der von der Kindertanzgruppe des KSV sowie von Ludwig Jäck und Franz Herr mitgestaltet wurde.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung