Schriesheim im Bild 2023

18.05.2009

Eindeutige Positionen

Schriesheim. (sk) Die Bezeichnung "Vereinsmeier" ist in Schriesheim ein Qualitätsprädikat. Eine große Zahl bekannter "Vereinsmeier" findet sich auf der Liste der Freien Wähler. Sie stellten sich und ihre Ziele im voll besetzten Zehntkeller vor. Seltenheitswert in diesem Wahlkampf hatte die Tatsache, dass alle 26 Kandidaten anwesend waren. Musikalische Unterhaltung kam von Charly Pfeifer, durch den Abend führte Volker Georg.

"Man darf sich nicht beklagen, wenn etwas nicht klappt, sondern muss selbst anpacken", so der Tenor von Kandidat Jens Habenicht. Dass Vereine in der Jugendarbeit, im kulturellen Bereich und mittlerweile auch in der Stadtbildpflege nicht mehr wegzudenken sind, betonten Monika Oelrich-Wähling, Roman Lamprecht, Ingrid Lofink, Ute-Anna Wittenberg, Rosalinde Minor, Karlheinz Günther, Jürgen Betzin, Dennis Markmann, Andreas Runge oder Herbert Wink. Hervorgehoben wurden Leistungen des Schwimmbadvereins IEWS und des Kulturkreises, des Obst-, Wein- und Gartenbauvereins, der Sport-, Hundesport- und Gesangvereine sowie des ASS. Auf dem Sportgelände dauerhaft Obdachlosenunterkünfte einzurichten, hielt Altenbachs Ortsvorsteher und Stadtrat Alfred Burkhardt deshalb für wenig wünschenswert.

Dass Kinder auch außerhalb der Vereine das Sportzentrum nutzen können, wünschte sich Herbert Graf. Er plädierte zudem dafür, den Mathaisemarkt wieder mehr zum Volksfest zu machen, sei er doch zu einer Art "großer Disco" verkommen. Bezahlbare Kindertagesstätten forderten Altenbachs Ortschaftsrätin Alexandra Lehmann und Stadtrat Dr. Herbert Kraus: "Sie sind viel zu teuer und decken auch nur 23 Prozent des Bedarfs. In Dossenheim sind es bereits 60 Prozent", so Kraus. Weitere FW-Forderung ist eine zweite Zufahrt ins Gewerbegebiet: "Denn dort draußen sitzt Schriesheims größter Gewerbesteuerzahler", betonte FW-Stadtrat Dieter Knopf. "Wenn Aldi und Rewe auf das Gschwander-Areal verlegt werden, fließt der Verkehr auf die B 3. Das wird zwangsläufig zum Rückstau führen", gab Bernd Hegmann zu bedenken. Er forderte die Aufhebung der Sperrung in der St.-Wolfgang-Straße.

Eine energetische Sanierung öffentlicher Gebäude schwebt Gerlinde Hartmann, Ortschaftsrat Hans Beckenbach und Klaus Hartmann vor. Eine bessere Pflege öffentlicher Grünanlagen wurde von Spitzenkandidat Heinz Kimmel angemahnt. Zwar wurde auf Antrag der Freien Wähler eine digitale Bestandsaufnahme des öffentlichen Grüns vorgenommen, "aber digital allein reicht eben nicht." Jetzt müsse auch etwas passieren.

Dass der Wald als Erholungsgebiet und die Kulturlandschaft geschützt werden müssen, ist Matthias Meffert und Georg Bielig ein Anliegen. Das habe auch für die Vermarktung der Stadt Bedeutung, betonte Stadträtin Jutta Becker, die sich zudem für einen qualifizierten Wirtschaftsförderer aussprach. Angesichts der Finanzlage der Stadt stellte sie fest: "Wir brauchen den Mut, Dinge auch einmal sein zu lassen." Die Finanzlage werde im nächsten Jahr dramatisch schlechter, betonte ihr Ratskollege Dr. Wolfgang Metzger. In Sachen Stadtentwicklung habe sich einiges getan, lobte Architekt Norbert Morast. Wenig gelungen sei dagegen die Begrenzung des Baugebiets "Nord" zur B3. "Solchen Gestaltungssünden werde ich meine Zustimmung verweigern." Eine nachhaltige Stadtentwicklung könnte nicht nur die Sanierung der Talstraße und ihre Entlastung durch den Tunnel bedeuten, sondern sie auch zum begehrten Wohngebiet machen, so Burkhardt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung