Schriesheim im Bild 2023

27.06.2009

„Das ist ein Beweis für großen Gemeinsinn"

(ans) Noch sieht er grau und trist aus, Spielelemente fehlen. Doch nun soll der 30 Jahre alte Hof der Kurpfalz-Grund- und Haupt- mit Werkrealschule umgestaltet werden – durch ein Mitmachprojekt. Gestern beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Auftrag für die planerischen Leistungen an die Arbeitsgemeinschaft Kornelia Werle und Holger Lulay (Freie Landschaftsarchitekten) zu vergeben. Kosten: zirka 8600 Euro.

Für das Projekt hat sich eigens eine Gruppe zusammengetan – unter Leitung von Stadtbaumeisterin Astrid Fath. Diese Projektgruppe will einen wesentlichen eigenen Beitrag zum Finanzierungsbedarf von rund 150000 Euro leisten. Das Motto lautet: Eigenleistung der Eltern, Lehrer und Schüler (unter fachmännischer Anleitung), wo immer möglich, aber professionelle Ausführung der Arbeiten, wo immer nötig. Sprich bei Erdarbeiten mit schwerem Gerät oder Installationen. Der Pausenhof soll nach vier Elementen gestaltet werden: Kreativität, Ruhezonen, Spiel und Natur. Unter anderem sollen der Pflasterbelag erneuert und Spielelemente integriert werden,

Wie Fath erläuterte, wird die Projektlaufzeit voraussichtlich zwei bis drei Jahre betragen. Die Finanzierung basiert auf vier Säulen: Förderung durch Stiftung, Bund und Land, Spenden von Firmen und Privatleuten, Aktionen sowie Beiträge des Fördervereins. Die erste Aktion findet am 17. Juli mit dem Sommerfest der Schule statt. Auch in den Unterricht wollen Lehrer das Projekt integrieren, über das man sich auch auf der Homepage der Schule (www.kurpfalzschule-schriesheim.de) informieren kann.

Bürgermeister Hansjörg Höfer und der Gemeinderat waren vom Projekt begeistert und freuten sich über die Initiative seitens der Schule und der Eltern, die gestern recht zahlreich die Sitzung verfolgten. "Wir sind uns alle einig, dass wir den Schulhof verändern müssen. Er ist in die Jahre gekommen", meinte Höfer. Es sei schon lange in der Diskussion gewesen, aber leider habe die Stadt keine Gelder zur Verfügung stellen können. Umso mehr freute ihn das Projekt: "Das ist ein Beweis für sehr großen Gemeinsinn."

Auch Paul Stang (CDU) fand lobende Worte: "Es ist bemerkenswert, dass jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden." Es habe unbedingt etwas passieren müssen. Stang wünschte sich, dass der Jugendgemeinderat bei der weiteren Planung miteinbezogen werde, was Höfer zusagte.

Heinz Waegner (GL) lobte die Initiative und fand: "Das Geld ist schon gut angelegt." Er wünschte den Ehrenamtlichen viel Spaß und Geduld. Auch Alfred Burkhardt (Freie Wähler) machte "ein großes Kompliment an alle". Schließlich stecke da viel Zeit und Arbeit dahinter. Er war überzeugt, dass mit diesem Engagement die Ziele der Gruppe Wirklichkeit werden können. Und Sebastian Cuny (SPD) erinnerte sich an seine eigene Schulzeit dort zurück und war sich sicher: "Der Bedarf ist vorhanden." Er begrüßte, dass die Initiative von der Schule selbst ausgegangen war. "Das ist ein Paradebeispiel für bürgerschaftliches Engagement", fand auch Wolfgang Renkenberger (FDP). Seine passende Frage: "Wie könnte man hier nicht zustimmen?"

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung