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17.07.2009

Hasta la vista, „Bodega": KKS bekommt Flecks Hof nicht mehr

Hasta la vista, „Bodega": KKS bekommt Flecks Hof nicht mehr
(cab) Die Straußwirtschaft des Kulturkreises (KKS) im Fleck’schen Hof in der Oberstadt wird es dieses Jahr beim Straßenfest und wohl in dieser Form überhaupt nicht mehr geben. Das Ende der "Bodega" teilte der Kulturkreis gestern schriftlich mit.

CDU-Altstadtrat Dr. Horst Fleck habe ihn am 14. Juli telefonisch über den "definitiven Beschluss seiner Familie" unterrichtet, dem Kulturkreis den Hof nicht mehr zur Verfügung zu stellen, schrieb KKS-Vorsitzender Albert Kesseler. Eine jahrelang gepflegte Tradition finde so ein "jähes Ende". Kesseler betonte, dass der KKS die "großzügige Gastfreundschaft" der Familie Fleck stets zu würdigen gewusst und als "wohlwollende Offenheit für kulturelles und gesellschaftliches Leben in Schriesheim" verstanden habe. Die "Bodega" im Fleck’schen Hof sei "ein stolzes Stück Schriesheim mit hoher Attraktivität" gewesen, so der KKS-Vorsitzende.

Er fügte hinzu, dass der KKS den Hof stets sauber verlassen und die Mieter in das Fest mit einbezogen habe. Weder habe es "über die vielen Jahre hinweg Beschwerden, noch Schäden an Haus und Hof" gegeben. Das Klima zwischen der Familie Fleck und dem Kulturkreis sei stets vertrauensvoll, freundlich und offen gewesen. Woran liegt es dann, dass die Flecks ihr Kleinod nicht mehr hergeben wollen für die "Bodega"?

Dazu Dr. Horst Fleck gestern auf RNZ-Anfrage: "Wir hatten den Kulturkreis immer sehr gerne zu Gast. Strom, Wasser: All’ das haben wir übernommen. Die Belastungen durch die ’Bodega’ waren in den letzten Jahren für uns und die Mieter aber einfach sehr hoch. Außerdem gab es einen Mieterwechsel."

Dass er zuletzt bei der Vergabe der Schriesheimer Jagdpachten durch den Gemeinderat nicht mehr zum Zuge kam, sei für ihn ein großes Ärgernis gewesen, räumte Fleck ein. Das habe ihm auch gezeigt, "dass wir in Schriesheim einfach nicht mehr so dazugehören. Und dann müssen wir uns auch nicht mehr die Last mit der ’Bodega’ auferlegen." Fleck betonte jedoch, dass die verpasste Jagdpacht bei seiner Entscheidung eher eine untergeordnete Rolle gespielt habe: "Diese Sache hat das Fass lediglich zum Überlaufen gebracht." Nächste Woche wird Flecks Tochter Marie Luise, Schriesheims ehemalige Weinkönigin, in die Fußstapfen ihres Vaters treten und ihre Arbeit als Stadträtin der CDU im neuen Gemeinderat aufnehmen. Dass ihr kommunalpolitischer Start überschattet sein könnte vom Ende der "Bodega", glaubte ihr Vater nicht: "Nein, denn das war ja meine Entscheidung, nicht ihre. Außerdem hat Marie Luise der Stadt in den vergangenen Jahren viel gebracht."

Dem KKS, so Kesseler, verbiete sich ein Hinterfragen der Gründe für "diese überraschende Entscheidung", um die gute Erinnerung an die "Bodega" nicht zu trüben. Die Helfer und Freunde würden ihr aber sicher noch lange nachtrauern, schrieb Kesseler abschließend.

Bürgermeister Hansjörg Höfer bedauerte Flecks Schritt und hoffte, dass dieser seine Entscheidung nochmal überdenkt: "Jede Straußwirtschaft weniger für das Straßenfest ist ein großer Verlust."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung