Schriesheim im Bild 2023

17.08.2009

„Die Umleitung bleibt vorerst, wie sie ist"

„Die Umleitung bleibt vorerst, wie sie ist"

Der letzte Abschnitt der Kanalsanierung zwischen Heidelberger Straße (unten links) und Gaulsbrücke (oben rechts neben der Hofstraße) im Plan der Stadt. Der Bereich zwischen Friedrichstraße und Heidelberger Straße dient als Baustellenzufahrt. Der neue Kanalschacht an der Einmündung der Heidelberger Straße wurde eingebaut. Hier schauten sich Bauamtsleiterin Fath und Bürgermeister Höfer einen Wasseranschluss unter der Erde an. Dieser Graben ist bereits wieder zugeschüttet worden. Fotos: Kreutzer/Dorn

Von Carsten Blaue.

Schriesheim. "Bisher hat einfach alles geklappt", freute sich Bürgermeister Hansjörg Höfer über den bisherigen Verlauf der Kanal- und Leitungssanierung in der Talstraße. "Und wenn es mal besonders stark geregnet hat, dann war die Kanalisation in diesem Moment wieder geschlossen." Glück braucht man eben auch bei einer solchen Maßnahme. Inzwischen liegt auch schon der neue Kanalschacht an der Einmündung in die Heidelberger Straße in der Erde.

Dieser Teil der Baustelle sei nochmal "eine große Herausforderung", hatte Höfer im Juni gesagt. Die Bauarbeiter hatten mit ihrem schweren Gerät nicht wirklich viel Platz im engen Nadelör der Talstraße. Links und rechts stehen hier dicht die Häuser. Da war Vorsicht gefragt – zumal hier unter der Erde mehr liegt als nur ein Abwasserkanal, nämlich sowohl Wasserleitungen, als auch Strom und Gas. Aber auch das hat geklappt.

Am Donnerstag wurde das Wasser zwischen Friedrich- und Heidelberger Straße abgestellt, um die neuen Leitungen anzuschließen. Jetzt sind in diesem Bereich noch ein paar Hausanschlüsse zu machen. Bis zum Ende der Sommerferien soll auch die "Schwarzdecke", also ein anständiger Fahrbahnbelag, bis zur Heidelberger Straße aufgebracht worden sein.

Theoretisch könnte man diesen Teil dann auch wieder für den Verkehr freigeben, worüber sich auch die Winzergenossenschaft freuen würde. Deren Geschäftsführer Harald Weiss sieht zwar ein, dass die Tiefbauarbeiten in der Talstraße nötig sind, wünscht sich aber doch, dass die Kunden bald wieder direkt an den Laden heranfahren können. Daraus dürfte aber erstmal nichts werden: "Die Umleitungssituation bleibt vorerst so, wie sie ist", sagte Höfer.

Und das liegt daran, dass bereits ab Montag der letzte Abschnitt der Baustelle zwischen Heidelberger Straße und Gaulsbrücke von der Firma Heberger aus Schifferstadt in Angriff genommen wird. Für Lastwagen und Baufahrzeuge dient die Talstraße dann quasi als Baustellenzufahrt: "Wir können die LKW ja schlecht über die Zentgrafenstraße fahren lassen", gab Höfer zu bedenken. Dass neben der Kanalbaustelle auch die Abriss- und Bauarbeiten am Deutschen Kaiser in vollem Gange sind, fand der Bürgermeister zeitlich übrigens optimal – als habe man beides aufeinander abgestimmt.

Alles bestens also rund um die Talstraße. Vergessen sind die Querelen vom März, als die Verwaltung mitteilte man brauche für die 340 Meter lange Kanal- und Leitungssanierung zwei Mal sieben Monate Bauzeit. Das hatte eine Welle der Empörung losgetreten, wobei die Baustelle noch nicht einmal eingerichtet war.

Unvergessen ist die Forderung von BDS-Chef Horst Kolb aus einer Info-Veranstaltung im Frühjahr. Er wollte seinerzeit keine technischen Details erläutert bekommen: "Ich will hören, dass Sie schneller fertig werden." Das dachten viele, und auch die Parteien entdeckten die Baustelle und ihre Zeitfrage im Kommunalwahlkampf für sich. Am 23. April begannen die Bauarbeiten unter der Federführung von Bauleiter Rainer Baum von der Schriesheimer Wasserversorgungs- und entsorgungsgesellschaft WVE.

Zwei Monate später die Wende: Höfer teilte am 26. Juni mit, dass die Bauarbeiten bis zum Jahresende "komplett fertig sind bis zur Gaulsbrücke". Es sieht alles danach aus, dass das klappt.

Info: Umleitungs-Infos im Internet unter www.schriesheim.de und hier unter "Aktuelle Informationen".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung